Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat den Ausblick für Deutschland und weitere 14 Länder der Euro-Zone auf "negativ" gesenkt. Die Kreditwürdigkeit dieser Länder werde überprüft, teilte die Ratingagentur nach Börsenschluss in New York mit.

Grund sei die Verschärfung der Krise der europäischen Gemeinschaftswährung. Deutschland und vier weiteren mit der Bestnote AAA bewerteten Euro-Ländern (den Niederlanden, Finnland, Luxemburg und Österreich), droht dadurch die Herabstufung ihrer Top-Bonität um eine Stufe. Frankreich drohte S&P sogar eine Herabsetzung um zwei Stufen an.

Die Bonität ist die Voraussetzung, um sich an den Kapitalmärkten zu günstigen Konditionen Geld zu besorgen. Die Folge einer Herabstufung könnten höhere Zinsen für neue Schulden sein. Die Agentur erklärte, ihre Überprüfung der Bewertungen im Anschluss an den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag "so schnell wie möglich" abzuschließen. Die einzigen beiden Euro-Länder, denen die Ratingagentur keine weitere Herabsenkung der Bonität androht, sind Zypern und Griechenland. Die Kreditwürdigkeit Athens bewertet Standard & Poor's bereits mit einer Note, die der Zahlungsunfähigkeit entspricht.