Jenaer Ernährungswissenschaftler untersuchten Lebensmittel auf ihren Gehalt an den gesundheitsschädlichen Transfettsäuren und fanden heraus: Besonders hoch ist er in Backwaren.

Nicht nur als Dickmacher gefährden Pommes die Gesundheit. In zahlreichen frittierten Kartoffel-Gerichten verbirgt sich noch eine andere potenzielle Gesundheitsgefahr: Sie können Transfettsäuren enthalten, die beim Härten von Pflanzenölen entstehen.

Werden Tansfettsäuren in großen Mengen aufgenommen, können sie Herzerkrankungen begünstigen, daher wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen, dies möglichst zu vermeiden. Besonders Kinder, Jugendliche und Herz-Kreislauf-Patienten sollten darauf achten.

»In Deutschland ist - anders als in Dänemark - kein Grenzwert für den Gehalt von Transfettsäuren in Lebensmitteln vorgegeben«, sagt Dr. Katrin Kuhnt von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gemeinsam mit ihren Kollegen hat sie 319 Produkte auf ihren Gehalt an diesen Fettsäuren untersucht. Das Ergebnis fällt allgemein positiv aus. So haben viele Hersteller auf Kritik von Ernährungswissenschaftlern reagiert und den Gehalt von Transfettsäuren verringert. »Die Produkte ohne beziehungsweise mit sehr wenig Transfettsäuren sehen genauso aus und schmecken genauso gut wie jene, die Transfettsäuren enthalten«, unterstreicht Katrin Kuhnt.

Besonders hohe Transfettsäureanteile fanden die Jenaer Wissenschaftler in Backwaren wie Pfannkuchen, Spritzringen und Schweinsohren. »Bei jedem zweiten geprüften Produkt wurde der dänische Grenzwert deutlich überschritten«, sagt Katrin Kuhnt. Für die Verbraucher sei das noch kein Grund zur Besorgnis, erläutert die Ernährungswissenschaftlerin. Gefährlich sind diese Produkte erst bei übermäßigem Verzehr. Das gelte für die Pommes ebenso wie für die Blätterteigtaschen vom Bäcker.

Kompliziert wird die Situation für die Verbraucher, weil der fehlende Grenzwert zugleich eine fehlende Kennzeichnungspflicht nach sich zieht. Als Indiz für einen hohen Gehalt an Transfettsäuren kann die Aufschrift »enthält gehärtetes Pflanzenfett« gelten. Denn beim Härten der Pflanzenöle unter hohen Temperaturen entstehen die ungeliebten Säuren, weil sich die Molekülstruktur der Öle verändert. Im Gegensatz dazu finden sich in Milch und Butter natürlich vorkommende Transfettsäuren, die in gesundheitsfördernde konjugierte Linolsäuren umgewandelt werden können.

Für den gesundheitsbewussten Konsumenten bleibt die Erkenntnis, dass bei Pommes und Pfannkuchen etwas weniger sicherlich mehr ist.

nd