Wusterhausen/Langen (aho) - Die Pflichtimpfung gegen die Blauzungenkrankheit in den Jahren 2008 und 2009 von Rindern und Schafen hatten insbesondere im Südosten Deutschlands auch politisch hohe Wellen geschlagen. Landwirte machten eine Vielzahl von Schäden im Zusammenhang mit der Impfung geltend.

Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Institut ins Wusterhausen und des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen haben deshalb solche Landwirte aus dem Südosten Deutschlands eingeladen, an einer Studie teilzunehmen, ob die gemeldeten Schäden nachvollziehbar sind und in einen plausiblen Zusammenhang mit der Impfung gestellt werden können. Zehn Betriebe wurden vor Ort besichtigt. Alle anderen 120 Betriebe, die sich zur Teilnahme an der Studie bereit erklärt hatten, erhielten einen Fragebogen. In dem Fragebogen sollten sie die Schäden erläutern.

25 Fragebögen wurden zurückgesandt. Es wurde ein breites Spektrum an Schäden gemeldet, jedoch war die Dokumentation der geltend gemachten klinischen Symptome, pathologischen Veränderungen und Todesfälle nicht ausreichend, um einen kausalen Zusammenhang feststellen zu können. Auch die meisten unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die im Zusammenhang mit der BT-Impfung an das Paul-Ehrlich-Institut gemeldet wurden, mussten als „nicht klassifizierbar aufgrund unzureichender Information“ eingestuft werden, so die Wissenschaftler in ihrem Bericht.

Probst C, Gethmann JM, Höreth-Böntgen D, Cussler K, Conraths FJ
Mangelnde Beweise für die von Landwirten im Südosten Deutschlands geltend gemachten Schäden der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit
Berl. Münch. Tierärztl. Wschr. 124: 7-8, 282-287 (2011)