Leichen treiben aufs Meer

Die Sturzfluten von Tropensturm "Washi" haben ganze Häuser, Autos und auch Hunderte Menschen mit sich fortgerissen. Einen Tag nach dem schrecklichen Unwetter steigt die Zahl der Toten immer weiter. Wo das Wasser abfließt, bleibt nur Einöde.
Zerstörung durch
© APIn Cagayan de Oro steht kaum noch ein Haus.

Nach den verheerenden Sturzfluten auf den Philippinen durchkämmen Soldaten, Zivilschutz und Freiwillige die Straßen auf der Suche nach hunderten Vermissten. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 539, berichtete das Rote Kreuz.

Der Tropensturm "Washi" war in der Nacht zum Samstag mit sintflutartigem Regen über die Insel Mindanao im Süden des Landes hinweggezogen. Mehrere Flüsse traten binnen kürzester Zeit über die Ufer. Das Wasser schoss teils meterhoch durch die Straßen. Die meisten Opfer wurden im Schlaf überrascht.

Verwüstung durch
© dpaViele haben Angehörige und fast alles Hab und Gut verloren.

Am schwersten betroffen waren die beiden Küstenstädte Cagayan de Oro and Iligan an der Nordküste der Insel mit zusammen fast einer Million Einwohner. Dort allein kamen mindestens 445 Menschen ums Leben. "Es ist überwältigend, so viele Vermisste", sagte der Chef des Büros für Zivilverteidigung, Benito Ramos. "Viele Leichen sind aufs Meer hinaus gespült worden."

Die Helfer täten alles, um Überlebende zu finden. Die Wassermassen hatten Häuser und Menschen fortgerissen. Autos wurden wie Spielzeug zusammengeschoben und lagen verbeult aufeinander. Bäume wurden entwurzelt und Strommasten umgeknickt.

Eine Frau berichtete im Radio, dass sie sich zusammen mit anderen an einen Autoreifen klammern konnte und von den Wassermassen 32 Kilometer weit mitgerissen wurde. "Der schlimmste Alptraum, den man sich vorstellen kann", sagte sie.

dpa