Chen Xi kämpft für Einhaltung der Menschenrechte

Peking - In China steht nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe ein weiterer Prozess gegen einen langjährigen Dissidenten bevor. Der Aktivist Chen Xi müsse sich ab Montag wegen des Vorwurfs der "Staatsgefährdung" vor einem Gericht in Guiyang in der südwestlichen Provinz Guizhou verantworten, teilte die Organisation Chinese Human Rights Defenders am Sonntag mit. Die Familie des 57-Jährigen sei am Samstag über den bevorstehenden Prozess informiert worden. Drei Angehörige dürfen demnach dem Verfahren beiwohnen.

Chen, der in der Provinz Guizhou führendes Mitglied eines Verbandes für die Einhaltung der Menschenrechte ist, war Ende November in Polizeigewahrsam genommen worden. Er saß bereits drei Jahre in Haft für seine Rolle bei den demokratischen Protesten von 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Wegen seines Eintretens für mehr Demokratie wurde er 1995 unter dem Anklagepunkt der "Staatsgefährdung" zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Die kommunistische Führung der Volksrepublik geht regelmäßig gegen Dissidenten vor, um sie mundtot zu machen. Erst am Freitag wurde der oppositionelle Schriftsteller Chen Wei wegen "Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt" zu neun Jahren Haft verurteilt. Menschenrechtsgruppen sprachen von einem der härtesten Urteile gegen regierungskritische Angeklagte in diesem Jahr.

(APA)