Bank of America zahlt Rekordentschädigung

New York (AFP/nd). Die Bank of America muss wegen der Diskriminierung von Afroamerikanern und Latinos eine Rekordentschädigung von 335 Millionen Dollar zahlen. Ihr Immobilienfinanzierer Countrywide habe von diesen Kunden »allein wegen ihrer Rasse oder nationalen Abstammung« höhere Zinsen für Kredite verlangt, teilte das US-Justizministerium am Mittwoch mit.

Es handle sich um die größte Entschädigungssumme, die jemals durch das Justizministerium bei einer gütlichen Einigung wegen Diskriminierungsvorwürfen erzielt worden sei. Dies zeige, dass die US-Regierung nicht zögere, Banken wegen Diskriminierung und schlechter Führung »aggressiv zur Verantwortung zu ziehen«. Countrywide habe zur Immobilienkrise beigetragen, ganze Gemeinden geschädigt und zahlreichen Familien die Erfüllung des amerikanischen Traums verweigert.

Die 335 Millionen Dollar sind für die Entschädigung der betroffenen Kunden vorgesehen. Laut Justizministerium bezahlten rund 200 000 kreditwürdige Afroamerikaner und Latinos von 2004 bis 2008 »deutlich« höhere Zinsen für Kredite als weiße US-Bürger.

Die Bank of America hatte Countrywide 2008 übernommen. Ein Sprecher erklärte, die Bank behandle alle Kunden gleich. Sie werde alle Produkte und Praktiken einstellen, die dem widersprächen - bis die von Countrywide ererbten Probleme beseitigt seien.