Knapp 100 Raketen inklusive Radaranlagen: Die USA haben einen Waffenhandel mit den Arabischen Emiraten bekanntgegeben. Es ist auch eine Botschaft an Iran.

Die USA haben die Lieferung von Abfangraketen an die Vereinigten Arabischen Emirate bekannt gegeben. Der Milliardendeal umfasse zwei Werferbatterien mit 96 Raketen sowie Radaranlagen und Ausbildung, meldete der US-Sender CNN unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Washington. Die USA modernisieren indes auch die Raketenabwehrsysteme Kuwaits und Saudi-Arabiens.

Der Wert des am ersten Weihnachtstag geschlossenen Vertrages über die Abfangraketen liegt bei 3,48 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro). Die USA und die Vereinigten Emirate "unterhalten ein starkes Verteidigungsbündnis, dem das gemeinsame Interesse einer sicheren und stabilen Golfregion zugrunde liegt", teilte das Pentagon mit.

Die Raketen des Typs THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) wurden für das Abfangen ballistischer Kurz- und Mittelstreckenraketen entwickelt. Sie tragen keinen Sprengsatz, sondern zerstören die angreifende Rakete durch ihren Aufprall. Die THAAD-Raketen werden von Fahrzeugen aus abgefeuert und können dem Hersteller Lockheed Martin zufolge Raketen innerhalb wie außerhalb der Atmosphäre abfangen. Die dazu gehörenden Radarsysteme werden von Raytheon geliefert.

Erst am Donnerstag hatte die US-Regierung den Verkauf von 84 hochmodernen Kampfjets des Typs F-15 an Saudi-Arabien bekanntgegeben. Außerdem sollen 70 Maschinen der saudischen Luftwaffe modernisiert werden. Das Geschäft im Wert von 30 Milliarden Dollar (23,2 Milliarden Euro) ist Teil eines Gesamtpakets von Rüstungslieferungen über die doppelte Summe, das der Kongress 2010 gebilligt hatte.

"Dieses Rüstungsgeschäft sendet die klare Botschaft in die Region, dass die USA sich der Stabilität am Golf und im weiteren Nahen Osten verpflichtet fühlen", hatte der Staatssekretär für Militärfragen im Außenministerium, Andrew Shapiro, erklärt. Die Waffen seien auf die Bedürfnisse Saudi-Arabiens ausgerichtet. Shapiro nannte den Iran als eine der Bedrohungen. Das Rüstungsgeschäft ziele aber nicht ausschließlich gegen Teheran, unterstrich er.

Der Iran testet bei den zurzeit laufenden Manövern Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von 2.000 Kilometern. Nach iranischen Drohungen, die Meerenge von Hormus für den Ölhandel zu schließen, sind die Spannungen am Persischen Golf gestiegen. Die USA hatten angekündigt, eine Blockade des wichtigen Handelsweges auf keinen Fall zu tolerieren.