Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist am Donnerstag ausgebrochen. Große Mengen leuchtender Lava wurden bei der ersten Eruption des Jahres in die Luft geschleudert. Eine fünf Kilometer hohe Aschewolke behinderte den Flugverkehr.
Ätna-Ausbruch
© dpaGroße Mengen leuchtender Lava wurden bei der ersten Eruption des Jahres in die Luft geschleudert.

Rom - Eine erhöhte Aktivität des Ätna hat auf Sizilien hat am Donnerstag Sorge vor einem neuerlichen Ausbruch des Vulkans ausgelöst.

Seit Mittwochabend war der Vulkan nahe der zweitgrößten Stadt Catania zunehmend aktiv, am frühen Donnerstagmorgen stieg eine riesige Rauch- und Aschesäule in den Himmel, begleitet von einem Lavastrom. Gegen Mittag gaben die Behörden wieder Entwarnung.
Nach Angaben des sizilianischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie erreichte die Aschewolke zeitweise eine Höhe von fünf Kilometern.

Der Ätna zählt zu den aktivsten Vulkanen Europas

Vom südöstlichen Krater aus ergoss sich zudem ein Lavastrom in Richtung des unwegsamen Hochtals Valle del Bove. Bereits seit Mittwochabend hatte das Institut eine stark zunehmende Aktivität des Ätna verzeichnet. Erschütterungen seien aber zunächst nicht gemessen worden. Am Flughafen der Stadt Catania wurde am Morgen ein Krisenstab eingerichtet, um die Situation zu beobachten und über mögliche Maßnahmen zu beraten. Er entschied, den Flughafenbetrieb vorerst aufrechtzuerhalten, wegen der begrenzten Sicht aber die Zahl der Flüge bis 14.00 Uhr MEZ zu begrenzen. Allerdings fliegen sowieso nur wenige Maschinen den Flughafen an.
Der Ätna zählt zu den aktivsten Vulkanen Europas. Allein im vergangenen Jahr maß das Institut für Vulkanologie, das ihn rund um die Uhr beobachtet, 18 Mal eine plötzliche Zunahme seiner Aktivität - begleitet von Explosionen, Lavaströmen und massiven Asche-Ausstößen. Das in Catania ansässige Institut stufte die Lage diesmal aber als besonders kritisch ein.

Jährlich werden rund 50 Vulkane in unberechenbarem Rhythmus tätig

Beispiele für folgenschwere Vulkanausbrüche:

Dezember 2009 Mayon, Philippinen: Bei einem Ausbruch sterben mindestens vier Menschen, Tausende sind auf der Flucht. Bereits 2000 und 2001 mussten bis zu 61 000 Menschen vor den Aktivitäten des Feuerbergs in Sicherheit gebracht werden.

2008 Tungurahua, Ecuador: Bei einem Ausbruch sterben zehn Menschen. Seit 1999 stößt der Vulkan immer wieder Lava und Asche aus.

2002 Nyiragongo, Kongo. Etwa 89 Menschen kommen ums Leben, als Lavamassen die Stadt Goma und angrenzende Dörfer zerstören.

2000 Popocatepetl, Mexiko: Nach dem schwersten Ausbruch des Vulkans seit 500 Jahren werden zehntausende Menschen in Sicherheit gebracht.