Moskau - Mit «Bedauern und Besorgnis» hat Russland auf die neuen Sanktionen der Europäischen Union gegen den Iran reagiert und den Westen scharf kritisiert. Die EU verfolge im Atom-Streit mit Teheran eine «zutiefst fehlerhafte Linie», teilte das Außenministerium in Moskau am Montag mit. «Es ist offensichtlich, dass es sich in diesem Fall um offenen Druck handelt und um ein Diktat, den Wunsch, den Iran für seinen Starrsinn zu "bestrafen".»

«Diese einseitigen Schritte sind nicht hilfreich», sagte Ressortchef Sergej Lawrow nach Angaben der Agentur Interfax in der Schwarzmeerstadt Sotschi. Aus russischer Sicht bestehe kein Anlass, über die im UN-Sicherheitsrat vereinbarte gemeinsame Linie hinauszugehen, sagte Lawrow. Russland werde sich aber weiter für einen Dialog zwischen dem Iran und der 5+1-Gruppe (die UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland) einsetzen, sagte Lawrow. Russland ist ein enger Handelspartner des Irans.

Die EU hat mit einem Öl-Embargo und dem Einfrieren der Konten der iranischen Zentralbank den Ton gegenüber Teheran deutlich verschärft.

dpa