11 neue Planetensysteme
© NASA Ames/Dan Fabrycky, University of California, Santa CruzDie 11 bestätigten Kepler-Planetensysteme im grafischen Vergleich.
Mountain View/ USA - Mit dem Weltraumteleskop Kepler, dessen Aufgabe die Suche nach Planeten außerhalb des Sonnensystems ist, haben NASA-Astronomen elf weitere bislang unbekannte Planetensysteme mit insgesamt 26 Planeten entdeckt. Damit verdoppelt sich die Anzahl der bislang mit dem Weltraumteleskop entdeckten Exoplaneten nahezu.

Das Weltraumteleskop Kepler fahndet nach Exoplaneten, in dem es nach minimalen Helligkeitsschwankungen im Licht von mehr als 150.000 fernen Sternen in den Konstellationen Cygnus (Schwan) und Lyra (Leier) Ausschau hält. Stellen diese sich in regelmäßigen Abständen immer wieder ein, so handelt es sich um den Transit, also den Vorbeizug eines Planeten zwischen seinem Stern und dem Weltraumteleskop. Insgesamt werden mindestens drei solcher Transits benötigt, um die Existenz eines Planeten bestätigen zu können.

Alle nun von den Kepler-Wissenschaftlern neu bestätigten Planeten umkreisen ihr Zentralgestirn dichter als die Venus unsere Sonne, benötigen hierfür zwischen 6 und 143 Tage und weisen Größen vom 1,5-fachen der Erde bis hin zur mehrfachen Jupitergröße auf. 15 der insgesamt 26 neu bestätigten Planeten rangieren zwischen der Größe der Erde und des Neptun. Anhand zukünftiger Beobachtungen wollen die Forscher schon bald überprüfen, ob darunter auch Felsplaneten wie die Erde zu finden sind und welche davon eine dichte gasförmige Atmosphäre vergleichbar mit der des Neptuns aufweisen.

"Vor der Kepler-Mission waren rund 500 Exoplaneten bekannt", kommentiert der Kepler-Wissenschaftler Doug Hudgins vom NASA-Hauptquartier die neu bestätigten Planetensysteme. "Jetzt, nur zwei Jahre später, wissen wir, dass sich alleine in jenem Himmelsausschnitt den Kepler absucht und der kaum größer ist als eine Faust auf ausgestreckten Arm ist, mehr als 60 Planeten zu finden sind und dass Kepler darin bislang mehr als 2.300 weitere, noch zu bestätigenden Planetenkandidaten entdeckt hat. Diese Einsicht belegt, dass unsere Galaxie von Planeten aller Größen und Umlaufahnen nur so wimmelt."

Jedes der nun neu bestätigten Planetensysteme beheimatet zwischen zwei und fünf relativ nah zueinander platzierte Planeten. In derart dicht gepackten Planetensystemen, sind die auf die Planeten wirkenden Gravitationskräfte sehr groß und sorgen dafür, dass während ein Planet davon beschleunigt, ein anderer in seinem Umlauf abgebremst wird - ein Effekt der anhand der Messung der Transitperioden bestimmt werden kann.