Ein Mann in der Türkei soll seine Tochter mit einem schriftlichen „Kaufvertrag“ einem Vergewaltiger ausgeliefert haben. Der Mann missbrauchte das Mädchen, nachdem er umgerechnet 2200 Euro an den Vater gezahlt hatte. Der Vertrag stammt zwar aus dem Jahr 2006, doch erst jetzt wurde der Prozess begonnen.

In dem handschriftlichen „Vertrag“ aus dem Jahr 2006 erkläre sich auch das damals zwölfjährige Opfer aus dem südtürkischen Antalya mit der Transaktion einverstanden, berichtete die Zeitung Hürriyet, die am Donnerstag ein Faksimile des Schriftstücks abdruckte. Der mutmaßliche Vergewaltiger wurde verhaftet und kam in Untersuchungshaft, der Vater des Opfers aber bleibt vorerst auf freiem Fuß.

Laut Hürriyet übergab der Vater mit dem Vertrag seine Tochter an den Besitzer eines Baustoffhandels, in dem sein Sohn arbeitete. Der Geschäftsmann bezahlte umgerechnet 2200 Euro. Er soll das Kind dann in einem nahegelegenen Hotel vergewaltigt haben. Die Tat kam ans Tageslicht, als das Mädchen kurz nach der Tat in der Schule einen Aufsatz zum Thema „Was mich bedrückt“ schreiben sollte und in Tränen ausbrach.

Wie die Zeitung weiter meldete, wurde zwar sofort ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, doch konnte der Prozess erst jetzt beginnen, weil der Fall zwischen mehreren Gerichten hin- und hergeschoben wurde. Am ersten Verhandlungstag in Antalya in dieser Woche sei Haftbefehl gegen den Geschäftsmann ergangen. Der Mann habe die Vorwürfe zurückgewiesen, sei aber von Hotelangestellten identifiziert worden.

jr/gx/AFP