Die Kältewelle hat diverse Landesteile an der Adria in den letzten Tagen hart getroffen. Zeitweise lag in einigen Marinas meterhoher Schnee
Eiszeit Kroatien
© Sea HelpVereiste Festmacher an einer Yacht im Hafen von Punat

Die anhaltende Kälte in Verbindung mit starken Stürmen und Schneefall hatte das öffentliche Leben in weiten Teilen Kroatiens vollständig zum Erliegen gebracht. Inzwischen aber hat sich die Lage wieder gebessert, wie YACHT-Korrespondent Karl-Heinz Beständig berichtet. Die Extremwetterlage soll nur noch bis zum Wochenende andauern, danach steigen die Temperaturen voraussichtlich wieder.
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© Sea Help

In Serbien und auch in Dalmatien war vorige Woche der Notstand ausgerufen worden, einige Gebiete waren von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten. In der größten Hafenstadt Split brach in den zurückliegenden Tagen der Verkehr zusammen. Auf der Brücke zwischen der Hafenstadt Rijeka und der Insel Krk wurden zeitweise Orkanböen von 205 Kilometern in der Stunde gemessen, sie wurde stundenlang für den Verkehr gesperrt.

Für Boote und Yachten, die derzeit in Kroatien überwintern, kann die Extremwetterlage böse Folgen haben. Darauf weist Wolfgang Dauser, Chef des in Kroatien tätigen Bootspannendienstes Sea Help, hin. Er sagt: „Besonders gefährlich sind die gefrorenen Leinen, die in Verbindung mit der starken Bora, die derzeit herrscht, brechen wie Glas.“ Eine Yacht sei bereits aus diesem Grund in Omisalj auf Drift gegangen und gestrandet. Aber auch nicht fachgerecht behandelte Planen halten, wie die Sea-Help-Einsatzkräfte entlang der Küste berichten, den Schneemassen und den Starkwinden nicht stand.

Für Eigner aus Österreich oder Deutschland bietet Sea Help daher nun als Extraservice eine spezielle Yachtbetreuung während des Winters an: Die Pannenhelfer schauen dann in regelmäßigen Abständen nach den angemeldeten Yachten.

Wer sein Boot in einer ACI-Marina oder einem anderen Sportboothafen an der Adria überwintern lässt, sollte aber zuvor in seinem Vertrag kontrollieren, ob nicht bereits ein "Winter-Service" mit der Marina vereinbart ist. Der kann dann unter anderem das Kontrollieren und Nachsetzen von Festmachern und auch das Kontrollieren von Winterplanen beinhalten.

Außer Kroatien sind auch andere Segelreviere von der Kältewelle betroffen, darunter insbesondere die Seen in den Alpenländern. Und auch an der Ostsee, wie etwa auf der Warnow in Rostock, stecken erste Yachten im Eis fest.