Bild
Moskau. Die klirrende Kälte, die aus Sibirien kam, wird auch Russland noch mindestens 10 Tage frieren lassen. An einigen Orten gibt es inzwischen Probleme mit Energieversorgung, Heizung und Verkehr. Schlimm hat ein Sturm den Süden bei Sotschi erwischt.

Die Aufräum- und Reparaturarbeiten in dem malerischen Schwarzmeerstädtchen Gelendschik und dem Hafen Noworossiisk laufen auf Hochtouren, nachdem ein schwerer Sturm am Wochenende viele Häuser abdeckte, Strom- und Telefonleitungen abgerissen und schwere Verwüstungen anrichtete.

Küstenbewohner sagen, es sei der schwerste Orkan seit 40 Jahren gewesen.

Die Arbeiten werden aber durch die Kälte behindert. Dicke Eispanzer umhüllen Trafostationen. Viele Bewohner mussten bei Temperaturen um minus 20 zertrümmerte Fenster mit Spanplatten oder Teppichen notdürftig abdichten. In vielen Häusern ist die Heizung ausgefallen.

Der Süden friert besonders

Insgesamt, so Katastrophenschutz-minister Sergej Schoigu, seien 56 russische Verwaltungsgebiete von der extremen Kälte betroffen, also 2/3 Russlands.

Am meisten frieren das Gebiet Krasnodar (zu dem auch Gelendschik, Noworossiisk und Sotschi gehören), die Kaukasus-Republik Dagestan am Kaspischen Meer und das Steppengebiet Wolgograd am Unterlauf der Wolga.

Sogar das Asowsche Meer ist in diesem Jahr ganz von 5-cm dickem Eis bedeckt.

Im Gebiet Wolgograd ist die Fernstrasse nach Moskau seit Tagen durch Eis, Schneeverwehungen und Unfälle teilweise oder ganz blockiert.

Nachdem der Winter 2011/2012 noch bis Anfang Januar auch in ganz Russland überraschend mild ausgefallen war, fiel das Thermometer zur Zeit der "Täuferfröste" in den Keller - und soll dort auch noch 10 Tage lang bleiben.

In diesem besonders harten Winter hat es bisher insgesamt 35 Ausfälle von Fernheizungen in verschiedenen Orten Russlands gegeben, sagt Schoigu.

Immerhin gelang es aber, die russischen Touristen aus zwei Zügen zu evakuieren, die seit Tagen vom Schnee eingeschlossen in Rumänien festlagen.

mig/.rufo