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© UnknownA canal boat struggles to make its way through Venice's frozen waterways
Kälte und Schneefall haben Italien fest im Griff: Weite Teile des Landes sind eingeschneit. Die Zahl der Kältetoten stieg auf 25. Und schon sind weitere Schneefälle angekündigt.

In Italien wächst die Zahl der Toten wegen der anhaltenden Kältewelle. Nachdem am Wochenende 18 Menschen ums Leben gekommen sind, wurden seit gestern weitere sieben Todesfälle gemeldet, wie italienische Medien berichteten.

Heftige Schneefälle wurden erneut in den Abruzzen gemeldet. In der Region Marken wird bis Donnerstag mit weiteren Schneefällen gerechnet. Einige Autobahnabschnitte wurden gesperrt. In Rom blieben weiterhin die Schulen geschlossen. Für Obdachlose wurden 2000 Schlafplätze zur Verfügung gestellt. Das Gericht hat den Termin zu Berlusconis Sex-Prozess «wegen des Winterwetters» auf den 14. Februar verlegt.

Lebensmittel können nicht verteilt werden

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© UnknownSnow-capped Mount Vesuvius in southern Italy
In Venedig bildeten sich wegen der starken Kälte Eisplatten auf dem Canale Grande. Die Spitze des Vesuvs bei Neapel präsentierte sich ganz in Weiss. Sogar auf der Insel Ischia kam es zu leichtem Schneefall. Schneefälle wurden auch in Kalabrien gemeldet.

Der Agrarverband Coldiretti klagte über Schäden für die Landwirte in Höhe von 50 Millionen Euro. Tonnen verderblicher Lebensmittel konnten nicht verteilt werden. Italien befürchtet jetzt auch Gasengpässe wegen gedrosselter Lieferungen aus Russland.

Nachdem Russland wegen der extremen Kälte die Gaslieferungen an den Westen reduziert hat, klagt Italien über erhebliche Schwierigkeiten beim Gasimport. Die EU-Kommission erklärte sich bereit, Italien zu unterstützen, sollte es zu Engpässen bei der Gaslieferung kommen, versicherte ein Sprecher des EU-Energiekommissars Günther Öttinger.

Zahl der Kältetoten in Polen

Bei eisigen Temperaturen ist die Zahl der Kältetoten in Polen erneut gestiegen. In der Nacht erfroren sechs Menschen. Damit starben seit Beginn der Kälteperiode allein in Polen 68 Menschen an den Folgen der Kälte. Hinzu kommen zwölf Tote durch Kohlenmonoxidvergiftungen. Trotz der Warnungen der Behörden, Kohleöfen und Lüftungsanlagen auf Lecks testen zu lassen, wurden seit Anfang Februar mehr als 300 Vergiftungsfälle bekannt.

Mit Temperaturen um minus 14 Grad war es heute zwar nicht mehr so kalt wie in der vergangenen Woche. Mehrere Schulen vor allem in ländlichen Regionen blieben jedoch geschlossen, weil Heizungsrohre in der Dauerkälte kaputt gingen.

kpn/sda/