Verdächtiger nach Bombenalarm festgenommen

Amsterdam - Nach einer Bombendrohung am Amsterdamer Flughafen Schiphol hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann soll sich in einer Toilette eingeschlossen und mit einer Bombe gedroht haben. Von dem festgenommenen Verdächtigen gehe keine weitere Gefahr aus, sagte ein Sprecher der Flughafenpolizei. Nach der Bombendrohung waren am Montag zwei Abflughallen des Flughafens geräumt worden. Es kam zu Verspätungen von etlichen Flügen. Nach der Festnahme normalisierte sich der Flugbetrieb wieder.

Ein Sprecher der Militärpolizei wollte zunächst nicht sagen, ob der Mann tatsächlich Sprengstoff bei sich getragen habe. Vor seiner Festnahme hätten geschulte Unterhändler mit dem Mann in Kontakt gestanden. Er habe sich in einer Toilette im Panorama-Bereich des Flughafens versteckt, der für Besucher zugänglich sei, und mit einer Bombe gedroht. Die Beamten hätten die Ermittlungen aufgenommen. Es sei allerdings noch zu früh zu sagen, in welcher geistigen Verfassung sich der Festgenommene befinde.

Der Fernsehsender AT5 hatte gezeigt, wie Sicherheitskräfte den Flughafen betraten. Einer der Beamten trug offenbar eine hochleistungsfähige Säge bei sich.

Schiphol war vor wenigen Jahren bereits in die Schlagzeilen geraten, nachdem ein Nigerianer dort am ersten Weihnachtstag 2009 am Körper in seiner Unterhose versteckten Plastiksprengstoff in eine Maschine der US-Gesellschaft Delta/Northwest Airlines geschmuggelt und versucht hatte, die Bombe beim Landeanflug auf Detroit zu zünden. Der Anschlag konnte in letzter Minute nur durch das beherzte Eingreifen der Passagiere vereitelt werden. Nach dem versuchten Anschlag führte Schiphol als erster Flughafen der Welt sogenannte Körperscanner zur routinemäßigen Kontrolle von Passagieren bei Flügen in die USA ein.