erdbeben, halle
© Geophysikalisches Observatorium Collm
Halle/Zappendorf. Bei Halle ist ein kleines Erdbeben der Stärke 1,6 gemessen worden. Wie ein Sprecher des Landesamtes für Geologie und Bergwesen in Halle am Mittwoch sagte, sei das „seismische Ereignis“ um den Ort Zappendorf im Saalekreis von sehr geringer Intensität gewesen. „Stärkere Beben sind dort nicht zu erwarten“, sagte er. Bewegungen innerhalb von unterirdischen Salzvorkommen hätten vermutlich die Erschütterungen am Dienstagnachmittag ausgelöst - sogenannte tektonische Störungen. In Notrufzentralen waren etliche Anrufe besorgter Bewohner eingegangen, die auch einen lauten Knall vernommen hatten. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt, Schäden an Gebäuden gab es nicht.

Nach Angaben des Sprechers des Landesamtes gibt es in der Region Hohlräume aufgrund von Salzvorkommen und des einstigen Abbaus. Von 1909 bis 1924 sei bei Zappendorf-Salzmünde in rund 880 Meter Tiefe Kali gefördert worden. Die jetzigen Erschütterungen seien aber nicht durch einen Gebirgsschlag ausgelöst worden, betonte er. Diesen hatte es nur etwa zehn Kilometer von Zappendorf entfernt am 11. September 1996 in Teutschenthal gegeben. Dabei war ein riesiges unterirdisches Hohlraumsystem in einem früheren Kalischacht zusammengebrochen. Die Erschütterungen erreichten eine Stärke von 4,5 bis 5,5 auf der Richterskala und waren auch in Halle deutlich zu spüren. Es gab Schäden an Gebäuden, ernsthaft verletzt wurde niemand.

dpa