Für etwa zehn Millionen Haushalte wird der Strom teurer: Im März und April wollen zahlreiche Anbieter ihre Preise erhöhen - um bis zu zehn Prozent. Für die Kunden macht der Preisanstieg im Durchschnitt gut 40 Euro aus. Die Bundesregierung hat beschlossen, dass Verbraucher ihren Stromanbieter künftig leichter wechseln können.

Die Strompreise ziehen wieder an: Im März und April planen 178 Anbieter nach Angaben des Internet-Vergleichsportals Check24 eine Erhöhung ihrer Tarife. Im Schnitt steige der Preis bei den betreffenden Unternehmen um 3,25 Prozent - einzelne Anbieter wollen ihren Strom allerdings um bis zu zehn Prozent teurer anbieten.
Strommasten
© dapdStrom wird um bis zu zehn Prozent teurer. 178 Anbieter haben angekündigt, in den kommenden Monaten ihre Preise zu erhöhen.

Von der geplanten Steigerung der Energiepreise sind etwa zehn Millionen Haushalte in Deutschland betroffen. Für einen Durchschnittshaushalt, der etwa 5000 Kilowattstunden pro Jahr benötige, bedeute die Erhöhung Mehrkosten bis zu 118 Euro pro Jahr.

So hat beispielswiese der Frankfurter Grundversorger Mainova für März Preissteigerungen von acht Prozent angekündigt. Um fünf Prozent klettern ab April die Preise der Stadtwerke München. Ebenfalls mehr zahlen müssen Kunden der EWE AG, dem fünftgrößten Grundversorger Deutschlands. Für sie steigen die Strompreise zum März um drei Prozent an. Die stärksten Preiserhöhungen errechnete das Vergleichsportal bei den Bergischen Licht-, Kraft- und Wasserwerken, der RheinEnergie AG und den Pfalzwerken

Nach einem Beschluss der Bundesregierung sollen Verbraucher in Zukunft schneller ihren Stromversorger wechseln können. Die Kündigungsfrist wird nach einem in der vergangenen Woche gefassten Beschluss von bisher vier auf zwei Wochen verkürzt.

Ein Wechsel des Versorgers dürfe laut Bundeswirtschaftsminister Rösler zukünftig nicht länger als drei Wochen dauern. Die Reform solle Verbrauchern den Wechsel zu einem günstigeren Anbieter erleichtern. Nach Angaben einer Check24-Sprecherin könne dies pro Haushalt eine Einsparnis von mehr als 200 Euro bringen. Das hätten Auswertungen von Stromkunden gezeigt, die im vergangenen Jahr den Anbieter gewechselt hatten.