Briten und Franzosen bekommen bereits kein iranisches Erdöl mehr. Nun dreht Teheran auch dem gegen die Pleite kämpfenden Griechenland den Hahn zu. Eine Retourkutsche?

Der Iran hat einem Agenturbericht zufolge als Retourkutsche für internationale Sanktionen im Atomkonflikt eine Öllieferung nach Europa gestoppt. Öltanker, die den Rohstoff für eine griechische Raffinerie laden sollten, seien leer zurückgeschickt worden, weil der Iran die Lieferung verweigert habe, meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars, ohne eine Quelle zu nennen. Das Ölministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Ein hochrangiger Mitarbeiter des staatlichen Öl-Vertriebs sagte der Nachrichtenagentur Isna, es habe im Terminplan für die Verladungen keine Änderung gegeben, auch nicht für Griechenland.

Die Lieferung sollte Fars zufolge 500.000 Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) umfassen und an Hellenic Petroleum gehen. Das Unternehmen wies diese Angabe aber zurück. "Das hat nichts mit uns zu tun", sagte ein Firmensprecher. "Der gesamte Nachschub aus dem Iran ist bislang normal gelaufen."

Wegen der Sanktionen im Atomkonflikt hat die Regierung in Teheran Anfang Februar angekündigt, den Öl-Export an einige europäische Staaten zu stoppen. In der vergangenen Woche unterbrach sie bereits den Verkauf an britische und französische Unternehmen.

rts, N24