Eine Tornado-Serie hat im Mittleren Westen der USA eine Schneise der Verwüstung gezogen und mindestens zwölf Menschen getötet. Am stärksten betroffen war die Kleinstadt Harrisburg im Bundesstaat Illinois.


Eine Tornado-Serie hat im Mittleren Westen der USA eine Schneise der Verwüstung gezogen und mindestens zwölf Menschen getötet. Auf einer Strecke von Nebraska nach Kentucky zerlegten die Wirbelstürme Häuser, rissen Bäume aus und wehten Autos in Seen. Inzwischen entspannte sich die Lage, der Nationale Wetterdienst der USA stufte das Tornado-Risiko herab.

Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN gab es bei den Unwettern mindestens zwölf Todesopfer, hunderte Menschen erlitten Verletzungen. Am stärksten betroffen war die Kleinstadt Harrisburg im Bundesstaat Illinois. Dort kamen mindestens sechs Menschen durch das Unwetter ums Leben und mehr als hundert wurden verletzt. Der Tornado überraschte die Einwohner im Schlaf und fegte mit Geschwindigkeiten von bis zu 270 Stundenkilometern durch die Stadt. Dabei zerstörte oder beschädigte er rund 300 Wohnhäuser und etwa 25 Geschäfte.

Der Bürgermeister von Harrisburg, Eric Gregg, beschrieb die Auswirkungen des Tornados als "verheerend". Er versprach, die Stadt wieder aufzubauen. "Wir werden die Stadt stark machen", fügte er hinzu. "Wir lassen uns davon nicht aufhalten. Es wird uns stärker machen." Angela Capps aus Harrisburg fand Zuflucht in einer Kirche. Sie sei von ihrem Nachbarn vor dem Tornado gewarnt worden und habe sich daher mit ihren Kindern in Sicherheit bringen können, sagte sie. "Wegen der Kinder haben wir noch nicht geweint", sagte Capps, die neben ihrem Nachbarn in der Kirche saß, der Nachrichtenagentur AFP.

Wie der Wetterdienst mitteilte, hatte es in den Bundesstaaten Nebraska, Kansas, Missouri, Illinois, Indiana und Kentucky seit Dienstag insgesamt 30 Warnungen vor Tornados gegeben. Der Gouverneur von Illinois, Pat Quinn, rief den Notstand aus und machte sich in Harrisburg ein Bild von den Verwüstungen. Auch in Missouri, wo mindestens drei Menschen durch das Unwetter starben, wurde der Notstand ausgerufen. Gouverneur Jay Nixon forderte die Nationalgarde an, um bei den Ausräumarbeiten zu helfen.

Mindestens zwei Todesopfer wurden in Tennessee geborgen. Eine weitere Leiche entdeckten Rettungskräfte unter einem eingestürzten Gebäude. Sobald die Trümmer abgesichert seien, solle mit der Bergung begonnen werden, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes in dem Bundesstaat.

Erst im Januar hatten nach Angaben des Wetterdienstes 95 Tornados in den USA gewütet und zwei Menschen getötet. Im vergangenen Jahr hatte es in den Vereinigten Staaten die verheerendste Tornado-Saison seit dem Jahr 1936 gegeben. Insgesamt kamen 545 Menschen ums Leben, davon allein 134 am 22. Mai, als ein Wirbelsturm die Stadt Joplin im Bundesstaat Missouri verwüstete.

Harrisburg AFP