Erneut haben Wirbelstürme Teile der USA verwüstet. In den Bundesstaaten Indiana, Ohio und Kentucky starben mindestens 31 Menschen, ganze Ortschaften wurden zerstört.
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© APDie Wirbelstürme fordern zahlreiche Menschenleben: Mindestens 28 Tote sollen es sein. US-Fernsehsender zeigen Bilder von einem Schulbus, der ein Haus rammte, von in Seen gestürzten Lastwagen oder in Schutt und Asche gelegten Häusern. Unter den schwer beschädigten Gebäuden sind Feuerwehrwachen, Schulen und Gefängnisse.

In den USA sind erneut mehrere Bundesstaaten von einer Serie zerstörerischer Tornados heimgesucht worden. In den besonders schwer getroffenen Bundesstaaten Indiana, Kentucky, Ohio und Alabama wurden nach Angaben des US-Senders CNN mindestens 31 Menschen getötet. Rettungskräfte suchen in den betroffenen Ortschaften unter Hochdruck nach Überlebenden.

Seit Freitagnachmittag wurden über 80 Tornados in acht Bundesstaaten registriert. Im Süden von Indiana verwandelten Tornados die beiden Ortschaften Marysville und Henryville mit jeweils rund 2.000 Einwohnern in Schutthalden. Marysville sei quasi dem Erdboden gleichgemacht worden, sagte ein Behördensprecher. Auch Alabama, Illinois, Missouri und Tennessee sind stark betroffen. Am Samstag wüteten Stürme überdies im Südstaat Georgia.

"Die Situation ist extrem gefährlich", erklärte der Nationale Wetterdienst. Die Menschen in den betroffenen Gebieten wurden vor "Hagelkörnern mit mehr als sechs Zentimetern Durchmesser, Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 112 Stundenkilometern und gefährlichen Blitzen" gewarnt. Die US-Fernsehsender zeigten Bilder von umgestürzten Schulbussen, abgedeckten Häusern und Holzgebäuden, von denen nur noch der Boden übrig geblieben war. Experten rechnen mit Sturmschäden in Milliardenhöhe.

Hurrikans, Taifune und Zyklone sind tropische Wirbelstürme, deren herausragendes Merkmal ist, dass sie ihre Energie aus dem tropisch warmen Meer beziehen. Bei Wassertemperaturen der oberen 50 Meter von mehr als 26,5 Grad Celsius verdunstet langsam viel Feuchtigkeit, die beim Aufstieg in der Atmosphäre wieder kondensiert und ihre Wärmeenergie schnell an die Luftmassen abgibt - und den Sturm antreibt.
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© dpa / Steve C. Mitchell

Das Rote Kreuz öffnete in Indiana drei Notunterkünfte. Im benachbarten Kentucky rief Gouverneur Steve Beshear den landesweiten Notstand aus. Inmitten der Zerstörung gibt es aber auch Hoffnung: In Salem, rund 30 Kilometer südlich von Henryville, bargen Helfer in einem Feld ein zweijähriges Mädchen, das die Tornados mit Verletzungen überlebt hatte.

Erst am Mittwoch hatte eine Tornado-Serie den Mittleren Westen der USA heimgesucht. Dabei starben mindestens 12 Menschen, Hunderte wurden verletzt und Tausende obdachlos. Die Stürme wüteten vor allem in Illinois und Missouri.

Meteorologen wiesen darauf hin, dass die Ballung derart vieler Wirbelstürme zu dieser Jahreszeit höchst ungewöhnlich sei. Die Monate mit den meisten Tornados seien sonst Mai und Juni. Grund dafür könnte der auffällig milde Winter in den USA in diesem Jahr sein.

dpa, Reuters, AFP