andrew breibart
Keinem Menschen bleibt es erspart, zu sterben. Und manche Menschen sterben eben jünger. So wie Andrew Breitbart, ein in Deutschland zwar wenig, in den USA dafür umso bekannterer unabhängiger Journalist - oft auch als Blogger bezeichnet. In der Nacht vom 29. Februar auf den 1. März brach Breitbart plötzlich auf der Straße zusammen. Er starb - eines natürlichen Todes - im Alter von 43 Jahren. Am 9. Februar hatte Andrew in einem Gespräch gegenüber Sinclair-News erklärt: „Wartet ab, bis sie sehen werden, was am 1. März passiert!“

Andrew Breitbart betrieb mehrere Webseiten, u. a. breitbart.com. In einem Nachruf werden seine eigenen Worte, aus seinem Buch Righteous Indignation, zitiert. Worte, die beschreiben, wie er sich selbst sah:
Ich liebe meine Arbeit. Ich liebe es, für das zu kämpfen, woran ich glaube. Es gefällt mir, Spaß an dem zu haben, was ich tue. Ich liebe es, über jene Storys zu berichten, über die der Medienkomplex sich zu berichten weigert. Ich liebe es, zurückzuschlagen. Ich liebe es, Verbündete zu finden und - bekannterweise - freut es mich, mir Feinde zu schaffen!
Auch Der Spiegel berichtet über Breitbarts Tod. Bezeichnet ihn als „stramm rechts“, wobei zu erwähnen ist, dass der Begriff „rechtskonservativ“, wie er in den USA verwendet wird, wenig mit dem zu tun hat, was man in Deutschland darunter verstehen würde. Dem sei vielleicht auch noch hinzuzufügen, dass Breitbart als Adoptivkind vermutlich irischer Abstammung im jüdischen Glauben erzogen wurde. Hingewiesen wird in dem Artikel auf einige Skandale, die von Breitbart aufgedeckt wurden. Die Geschichte vom US-Abgeordneten Anthony Weiner, der einer 21-jährigen Studentin ein laszives Foto von sich selbst übermittelt hatte. Und von den Rassismusvorwürfen gegen Shirley Sherrod, afroamerikanische Mitarbeiterin des Landwirtschaftsministeriums im US-Bundesstaat Georgia. Videoaufnahmen sollen belegt haben, dass sie Landwirte weißer Hautfarbe aus rassistischen Gründen benachteiligt hätte. Ein Vorwurf, der mittlerweile allerdings widerlegt wurde. Denn wie schließlich allgemein bekannt ist, Rassismus ist eine Einstellung, die ausschließlich bei Europäern existiert. So wird es zumindest in Sinne des vorherrschenden Zeitgeists dargestellt.

Und worum ging es bei dem, was Andrew Breitbart für den 1. März angekündigt hatte? In einem Vortrag erklärte er, es ginge um Videos aus Barack Obamas Studentenzeit. Um Kontakte mit „Radikalen“, die damals schon damit gedroht hätten, dass sie „eines Tages den Präsidenten stellen werden“. Andrew Breitbart versprach, dass diese Veröffentlichungen einen entscheidenden Einfluss auf den Wahlkampf nehmen werden. Gleichzeitig kritisierte er das politische System Amerikas in seiner Gesamtheit. Er kritisierte die Tea-Party. Und auch der Occupy-Bewegung sprach er jeden Sinn ab, erklärte sie als vom kapitalistischen System selbst erschaffen.

Von hotair.com wurde schon am Tag von Breitbarts Tod, also am 1. März, angekündigt, dass die versprochenen Videos trotz allem innerhalb der nächsten zehn Tage an die Öffentlichkeit gelangen werden.

Andrew Breitbart starb eines natürlichen Todes. Einige diesbezügliche Details finden sich bei Sinclair-News in einem Artikel, der mit einer deutlichen Erklärung beginnt, dass die natürliche Todesursache in keiner Form bezweifelt wird. Man wundert sich lediglich darüber, dass einige Medien eine solche schon zu einem Zeitpunkt als Tatsache bezeichneten, als noch absolut keine näheren Umstände um seinen Tod bekannt waren. Noch im Laufe des 1. März bemühte man sich erfolglos, Informationen direkt aus dem Krankenhaus zu erhalten. Es stellte sich schließlich heraus, dass die Obduktion erst für den folgenden Tag geplant war. Doch Breitbarts Anwalt Joe Pollak - also kein Arzt - bestand schon vor der Untersuchung durch medizinische Fachkräfte darauf, dass die Todesursache eine natürliche sei. Und während die Washington Times jeden Zweifel daran schon am 2. März als Verschwörungstheorie bezeichnete, berichtete die Los Angeles Times am selben Tag, dass es mehrere Wochen dauern werde, bis Breitbarts Todesursache zweifelsfrei bekannt sein werde.

Es ließen sich nun einige Fälle aufrollen, in denen die Medien schon wenige Stunden nach einem Ereignis über Details bescheid wussten, die erst nach mehreren Tagen offiziell bekannt gegeben wurden. Es ließen sich mehrere Menschen aufzählen, die eines plötzlichen Todes starben, durch Herzinfarkt, durch Unfall, durch Selbstmord, der bestimmten einflussreichen Kreisen aber gleichzeitig sehr willkommen war. Auch wenn es mehrere Wochen in Anspruch nehmen wird, bis ein Team von Experten jedes Fremdverschulden bei Breitbarts Tod ausschließen wird, nur unverbesserliche Verschwörungstheoretiker wundern sich, dass ein 43-jähriger Mann, der sich ansonsten bester Gesundheit erfreute, plötzlich tot zusammenbrach. Dass er gleichzeitig einigen überaus einflussreichen Leuten ein Dorn im Auge gewesen sein mag, dabei kann es sich natürlich bloß um einem Zufall handeln.