Kabul - Bei dem Lawinenunglück im Nordosten Afghanistans vor gut einer Woche sind nach UN-Angaben womöglich fast 200 Menschen getötet worden. Von den Bewohnern des unter Schneemassen begrabenen Dorfes Dispai seien bisher rund 50 Personen tot geborgen worden, die 145 noch Vermissten seien 'vermutlich tot', teilte das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen am Samstag mit. Der UN-Behörde zufolge war am Sonntag vor einer Woche eine Lawine über das Dorf hinweggerollt, die durch einen Temperaturanstieg nach heftigen Schneefällen ausgelöst worden war.

'Diese Tragödie ist wahrscheinlich die erste in einer langen Reihe für die nahe Zukunft', teilte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Michael Keating, mit. Nach den Lawinen in Folge des heftigen Schneefalls drohten vielen Regionen Afghanistans im bald einsetzenden Tauwetter 'heftige' Überschwemmungen. Das Land am Hindukusch erlebt derzeit einen ungewöhnlich kalten Winter.

AFP