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© APAnti-Islam-Proteste in Dänemark: Geringe Resonanz
Die Demo gegen den Islam wurde großspurig angekündigt - doch am Ende kam kaum jemand: Laut Polizeiangaben beteiligten sich maximal 200 Menschen am Protestmarsch der rechtsextremen Dänischen Verteidigungsliga. Die Antifaschisten konnte mehrere Tausend Menschen mobilisieren.

Aarhus - An einer als Großkundgebung angekündigten anti-islamischen Demonstration im dänischen Aarhus haben sich am Samstag nur wenige Menschen beteiligt. "Hier sind 150 oder 200 Menschen, aber ich habe den Eindruck, dass nicht einmal 100 wirklich an der Demo teilnehmen", sagte ein Polizist. An einer Gegendemonstration nahmen mehrere tausend Menschen teil, in deren Verlauf es gewaltsame Zusammenstöße mit der Polizei und 83 Festnahmen gab.

Zu der anti-islamischen Demonstration hatte die rechtsextreme Danish Defence League (Dänische Verteidigungsliga) aufgerufen; eingeladen hatte sie auch Mitglieder ihrer Schwesterorganisationen aus Deutschland, Polen, Großbritannien, Schweden, Finnland, Norwegen und Spanien. Der Sprecher der Danish Defence League hatte die "wahrscheinlich größte anti-islamische Demonstration auf dänischem Boden" angekündigt.

An der Gegendemonstration in Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, nahmen nach Angaben der Polizei "zwischen 4000 und 5000 Menschen" teil. Demnach versuchten die Gegendemonstranten am Nachmittag, die Teilnehmer der rechtsextremen Kundgebung zu attackieren. Als die Polizei einschritt, wurden zwei Beamte verletzt, 83 Gegendemonstranten wurden festgenommen.

Am Samstag waren bereits in mehreren deutschen Städten Tausende Bürger auf die Straße gegangen, um gegen rechte Demonstranten zu protestieren. Unter dem Motto "Lübeck ist bunt" folgten in der Hansestadt rund 2500 Bürger einem Aufruf des Bündnisses "Wir können sie stoppen". Der Protest richtete sich gegen einen Aufmarsch von rund 120 Rechtsextremisten, die damit an die Bombardierung Lübecks durch die britische Luftwaffe am 29. März 1942 erinnern wollten.

ssu/dpa