Polizeieinsatz bei Versammlung gegen höhere Gebühren am Santa Monica College

Eine Studentenversammlung des Santa Monica College in Kalifornien ist Dienstagnacht (Ortszeit) mit Pfefferspray von der Polizei aufgelöst worden. Dabei wurden 30 Personen und unter ihnen auch ein vierjähriges Mädchen verletzt, wie The Atlantic Wire berichtete. Die Familie des Mädchens hatte mit anderen Studenten gegen eine Erhöhung der Studiengebühren protestiert.
Protestant nach Pfefferspray
© ap/david steinmanEin Protestierender spült Dienstagnacht nach einer Pfefferspray-Attacke seine Augen mit Milch aus.

Besprechungsraum zu klein

Ursprünglich wollte das Hochschulkuratorium in einem öffentlichen Ausschuss über die Gebühren verhandeln. Sie befanden sich in einem Raum der Universität, der nur 60 Personen fasst. Hunderte von wütenden Studenten, die keinen Platz gefunden hatten, stürmten den Raum unter lauten Protesten.

Daraufhin versuchte die Campus-Polizei den Auflauf mit Pfefferspray aufzulösen. Auch die Stadtpolizei war bei dem Einsatz anwesend, dementierte jedoch ihre Beteiligung: "Keiner unserer Beamten war in den gewaltsamen Zwischenfall involviert" sagte Polizeioffizier Richard Lewis. Jetzt soll geklärt werden, warum die Campus-Polizei trotzdem und vor allem in geschlossenen Räumen auf den Reizstoff zurückgegriffen hatte.

Mehr Gebühren für beliebte Kurse

Der neue Studiengebührenplan des Santa Monica College sieht vor, dass Studierende überlaufender Kurse, wie Geschichte, Englisch, Mathematik und Biologie statt bisher 46 Dollar nun 180 Dollar pro Lehreinheit zahlen sollen. Die Hochschülerschaft hatte ein Referendum gefordert, bevor die Erhöhung umgesetzt wird. Der Präsident des Hochschulkuratoriums Chui Tsang sagte gegenüber der L.A. Times, er hätte mit so einem Andrang auf die Versammlung nicht gerechnet.

Die Proteste wurden am Mittwoch fortgeführt. An die hundert Personen marschierten über den Campus und zeigten ihre Empörung mit Zeitungsartikeln über den Pfefferspray-Einsatz vom Dienstagabend.