Tokio. Die japanische Regierung hat erstmals nach dem Atomunfall im AKW Fukushima-1 es für notwendig befunden, zwei für Wartungszwecke stillgelegte Reaktoren des Atomkraftwerkes Ooi, das von Kansai Electric Power betrieben wird, wieder anzufahren, gab der japanische Wirtschaftsminister Yukio Edano am Freitag in Tokio in einer Pressekonferenz bekannt.
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„Die Regierung geht von der Notwendigkeit aus, eine stabile Energieversorgung zu sichern. Auf ihrer Beratung waren sich vier Schlüsselminister darin einig, dass der dritte und der vierte Reaktor des AKW Ooi wieder angefahren werden müssen“, so Edano.

Das Hauptargument zugunsten dieser Entscheidung war der drohende Mangel an Strom in der Industrieregion Kansai, zu der Osaka und Kyoto gehören.

Das Wiederanfahren der beiden Reaktoren braucht Zustimmung der Verwaltung und der Bevölkerung der Präfektur Fukui, in der das AKW Ooi liegt. Edano will am Samstag die Präfektur Fukui besuchen, um die Gegner der Wiedereinschaltung der Meiler von der Notwendigkeit dieses Schrittes zu überzeugen.

Die beiden Reaktoren haben bereits Stresstests durchlaufen, deren Ergebnisse von japanischen Experten und IAEO-Fachleuten akzeptiert wurden.

Der Atomunfall im AKW Fukushima-1 war am 11. März 2011 von einer Tsunamiwelle ausgelöst worden und hatte ein mehrfaches Entweichen von radioaktiven Substanzen zur Folge. Die vollständige Beseitigung der Havariefolgen soll 30 bis 40 Jahre in Anspruch nehmen.

RIA Novosti