Der derzeit in einer Hamburger Klinik behandelte Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass wird nach Einschätzung seiner Ärzte spätestens Ende der Woche entlassen. Der 84-jährige Autor befinde sich wie "lange geplant" zur Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung im Krankenhaus, teilte der behandelnde Mediziner Karl-Heinz Kuck mit. "Er muss nicht im Bett liegen, arbeitet und genießt die Alsteraussicht von seinem Zimmer."

Es bestehe keine Lebensgefahr, betonte Kuck. Grass liegt seit Montag in der Hamburger Asklepios-Klinik St. Georg. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung hatte er angeblich "Herzprobleme". Der Schriftsteller hatte vor zwei Wochen mit einem Israel-kritischen Gedicht eine anhaltende heftige Kontroverse ausgelöst.

In dem Anfang April veröffentlichten Gedicht "Was gesagt werden muss" wirft Grass Israel vor, mit seiner Iran-Politik den Weltfrieden zu gefährden. Das Gedicht hatte in Deutschland und in Israel eine heftige Debatte ausgelöst. Grass wurde daraufhin vom israelischen Innenminister Eli Jischai zur persona non grata erklärt und mit einem Einreiseverbot belegt.

AFP