fledermaus
© dpaEin mysteriöser Pilz, dem in den vergangenen Jahren Millionen Fledermäuse in den USA und Kanada zum Opfer gefallen sind, stammt laut einer am Montag veröffentlichten kanadischen Studie aus Europa.
Eine Seuche hat in den USA und Kanada Millionen von Fledermäusen dahingerafft. Nun ist klar, woher der Erreger stammt.

Ein mysteriöser Pilz, dem in den vergangenen Jahren Millionen Fledermäuse in den USA und Kanada zum Opfer gefallen sind, stammt laut einer am Montag veröffentlichten kanadischen Studie aus Europa.

Weißnasensyndrom: An den Erreger gewöhnt

Europäische Fledermäuse leiden nicht unter dem von einem Pilz hervorgerufenen sogenannten Weißnasensyndrom, was nach Auffassung der Autoren der Studie darauf schließen lässt, dass sie sich an den Erreger gewöhnt haben. Um ihre These zu untermauern, infizierte das Team um Craig Willis von der kanadischen Universität von Winnipeg Fledermäuse mit dem europäischen und dem nordamerikanischen Ableger des Pilzes Geomyces destructans. Die mit dem europäischen Pilz infizierten Tiere starben nach 71, die anderen nach 88 Tagen.

Seuche: Erstmals 2006 gefunden

Damit ist die Theorie widerlegt, dass die nordamerikanischen Fledermäuse Opfer eines mutierten Erregers geworden sein könnten. Dies bedeutet auch, dass die europäischen Flugsäuger nicht von der Seuche bedroht sind. Zur Sicherheit ist für kommendes Jahr ein ähnliches Experiment in Europa geplant. Erstmals wurde die Pilzkrankheit im Jahr 2006 in einer Höhle im US-Bundesstaat New York entdeckt.

Mysteriöse Seuche: 6,7 Millionen Fledermäuse sterben

Seitdem tötete die Seuche 6,7 Millionen Tiere in 16 US-Bundesstaaten und vier kanadischen Provinzen. Befallene Fledermäuse erwachen aus dem Winterschlaf, fliegen in der Kälte umher und gehen schließlich durch den Verlust ihrer Fettreserven zugrunde. Vermutlich sei der Pilz von Touristen eingeschleppt worden, sagte Studienleiter Willis.

afp, AZ