In zahlreichen Ländern der Welt werden hundertmillionenfach Mädchen abgetrieben. Forscher sprechen in Anlehnung an den Genozid von einem »Genderzid«. Die Folgen für die gesamten Gesellschaften im asiatischen Raum sind noch gar nicht abzusehen.
Schlafendes Baby
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Demografiefachleute sind besorgt und sprechen von einem ernstzunehmenden weltweiten Geschlechterungleichgewicht. Es wird sich mit jeder Generation weiter verschärfen. Dabei gibt es eine Ironie des Schicksals: Ausgerechnet Frauen, die sich vehement für die weltweite Legalisierung der Abtreibung einsetzen, leisten damit ihrer eigenen Auslöschung Vorschub. Betroffene Frauen haben es in den entsprechenden Ländern Asiens und auch Osteuropas schwer, gehört zu werden oder gar Unterstützung zu bekommen. Auch die Front der Frauenrechtlerinnen schweigt. Sie haben das Problem immerhin mit verursacht.

Wo Abtreibung erlaubt ist, da sind die Folgen verheerend. Am stärksten betroffen von der massenhaften Abtreibung von Mädchen sind Länder wie China, Indien oder auch Vietnam. Das Pariser Forschungsinstitut für Entwicklung (IRD) hat ausgerechnet, dass nach Geschlecht selektierte Abtreibung oder auch Kindsmord nach der Geburt allein in Asien bislang etwa 117 Millionen Frauenleben gekostet hat. Auch die Vereinten Nationen (UN) haben Zahlen dazu veröffentlicht. In einem Bericht aus dem Jahr 2010 wird von 85 Millionen Frauenleben gesprochen, die allein in China und Indien durch vorgeburtliche Tötung verhindert worden seien. Unsere Politiker protestieren nicht dagegen. Sie sprechen nicht einmal offen darüber. Es ist ein absolutes Tabu-Thema. Wir brechen das Tabu.

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