Der russische Geheimdienst FSB hat bei einer Razzia Pläne für einen Anschlag auf die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 entdeckt. Spuren führen nach Georgien.
doku umarow
© picture alliance / dpaDoku Umarow der russische "Bin Laden". Sieht aus wie ein vermeintlicher Terrorist, könnte aber genauso gut ein bezahlter Schauspieler sein.
Der oft als «Russlands Bin Laden» bezeichnete Terrorchef Doku Umarow habe mehrere Anschläge auf die Olympischen Spiele in Sotschi 2014 begehen wollen, berichtete die Nachrichtenagentur ITAR-TASS am Donnerstag unter Berufung auf das russische Antiterror-Komitee.

Russischer Geheimdienst hebt Waffenlager aus

Das Komitee beschuldigte Georgien, Umarow bei der Planung der Anschläge mit Material unterstützt zu haben. Wie das Komitee mitteilte, wurde am Freitag und Samstag eine Terrorzelle in der abtrünnigen georgischen Region Abchasien zerschlagen. Die Region hat sich von Georgien losgesagt, 2008 erkannte Moskau ihre Unabhängigkeit an. Den Angaben zufolge wurden bei der Razzia drei Mitglieder von Umarows islamistischer Bewegung Emirat des Kaukasus gefasst und große Waffenbestände sichergestellt. In dem Waffenlager hätten sich Boden-Luft-Raketen, selbstgebaute Sprengsätze, Sprengstoff und Panzerminen befunden.

Steckt der georgische Geheimdienst hinter den geplanten Anschlägen auf Sotschi 2014?

Den Angaben des Komitees zufolge unterstützte der georgische Geheimdienst die Gruppe. So sei im Februar in Abchasien ein Mann festgenommen worden, der heimlich 300 Zünder nach Russland bringen wollte. Abchasien grenzt an die Region um Sotschi. Die Schwarzmeerstadt liegt am Fuß des Kaukasus, wo die Winterspiele stattfinden sollen.

Georgien und Russland sind seit Jahren verfeindet und führten im Sommer 2008 einen kurzen Krieg um Abchasien und die ebenfalls abtrünnige Region Südossetien. Die Olympischen Spiele in Sotschi sind ein Prestigeprojekt Putins. Der hat unterdessen seine Teilnahme am G8-Gipfel am 18./19. Mai in den USA abgesagt. Putin habe seine Absage in einem Telefonat mit Präsident Barack Obama mit der anstehenden Regierungsbildung in Moskau begründet.

AFP/dpa/AZ