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© RIA Novosti.Waldimir RodionowGriechenland in Panik - HIV-Welle erfasst kriselndes Land

Neben der Wirtschaftskrise muss Athen nun auch mit einer HIV-Epidemie kämpfen. Seit Anfang 2011 erlebt Griechenland eine beispiellose Ausweitung der gefährlichen Immunschwächekrankheit unter den Drogensüchtigen, wie das griechische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte.

Im Jahr 2011 erkrankten um 1500 Prozent mehr Menschen als im Vorjahr an HIV. „In den vergangenen Jahren waren es zwischen zehn und 15 Prozent“, hieß es. Innerhalb der vergangenen vier Jahre wurden insgesamt 115 Erkrankungen registriert. Doch allein in diesem Jahr erwarten die Ärzte mehr als 300 Erkrankungsfälle.

Das Ministerium macht dafür die Politik der vergangenen Jahre verantwortlich, als das Niveau der Ausgabe von sterilisierten Spritzen an Drogensüchtige deutlich unter dem in anderen europäischen Ländern lag. Ein besonderes Risiko stellen HIV-positive Prostituierte dar, die die Krankheit in breiten Schichten der Gesellschaft verbreiten können.

Ende Mai kommt eine Delegation des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) nach Athen, um den Ernst der Lage einzuschätzen, so das Ministerium.