Siegen/Olpe (RPO). Nach der tropischen Hitze zum Wochenbeginn ist am Mittwoch ein Unwetter über weite Teile von NRW hinweggezogen. Es kam zu starken Regenfällen mit Niederschlägen von teilweise 60 bis 80 Litern pro Quadratmeten, die für überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Stromausfälle sorgte.
Überflutung NRW
© van Offern, MarkusKein See, sondern Teile des Nollenburger Wegs, der überflutet war.
Starker Regen hat am Mittwochnachmittag Teile der A44 zwischen Unna und Werl überflutet. Danach blieb stellenweise Schlamm auf der Autobahn liegen, vor allem auf dem Seitenstreifen in Fahrtrichtung Kassel, wie es bei der Polizei in Dortmund hieß.

Zu Unfällen sei es dadurch aber nicht gekommen. Es bildete sich ein etwa sechs Kilometer langer Stau. Arbeiter waren am frühen Abend damit beschäftigt, die Fahrbahnen zu reinigen. Auch in Oberhausen kam es zu Überschwemmungen. Im nördlichen Stadtgebiet wurden mehrere Straßen zeitweise gesperrt.

In Plettenberg (Märkischer Kreis) stürzte ein zehn Meter hoher Baum auf ein parkendes Auto. Verletzt wurde niemand.

Überflutungen und Blitzeinschläge

Ab den Mittagsstunden hatte das Unwetter zunächst im Sieger- und Sauerland binnen Minuten in vielen Orten die Gullys überlaufen lassen. Bei Netphen (Kreis Siegen-Wittgenstein) rutschte ein Hang an einer Kreisstraße ab und blockierte die einzige Zufahrt zu einem Dorf. "Ein Schulbus, in dem aber nur der Fahrer war, musste vor dem Hindernis warten, bis ein Bagger die Strecke geräumt hatte", sagte ein Polizeisprecher.

In Lennestadt im Kreis Olpe verschmorten durch einen Blitzeinschlag die Stromleitungen in einem Haus, ein Feuer brach aber nicht aus. Verletzte gab es durch das Unwetter nach Auskunft der Feuerwehren nicht. Ab dem späteren Nachmittag zog das Unwetter in westlicher Richtung weiter und erreichte die Ausläufer des Münsterlands und das Ruhrgebiet.

In Sprockhövel im Ennepe-Ruhr-Kreis fing nach einem Blitzeinschlag der Dachstuhl eines Wohnhauses Feuer. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben zeitweise mit 70 Kräften und 18 Fahrzeugen im Einsatz. Die Bewohner konnten sich retten.

Gegen Abend zog das Unwetter weiter Richtung Niederrhein. "Wir haben unheimlich viel zu tun", hieß es von der Polizei in Kleve. Fahrbahnen seien unterspült, Äste herabgefallen. Größere Zwischenfälle habe es zunächst aber nicht gegeben. Von der Polizei im Nachbarkreis Wesel hieß es: "Wir haben keine nennenswerten witterungsbedingten Einsätze."

In Emmerich musste die Feuerwehr zu einem Großeinsatz ausrücken. Dutzende Keller seien vollgelaufen, hieß nach Angaben der Feuerwehr.

Hochsommerliche Temperaturen

Zuvor hatten hochsommerliche Temperaturen um die 30 Grad auch am Mittwoch wieder das Land ins Schwitzen gebracht. Während in Italien und Südfrankreich bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad die Strickjacken ausgepackt werden können, lag NRW unter einer Hitzeglocke.

Der Deutsche Wetterdienst meldet, dass die Gewittertätigkeit bereits in der Nacht zum Donnerstag rasch nachlassen werde. Bereits am Freitag rechnen die Meteorologen wieder mit einer Wetterberuhigung mit Sonnenschein und Temperaturen zwischen 25 und 26 Grad.

Auch am Freitag erwarten die Meteorologen weiter eine Wetterberuhigung mit Sonnenschein und Temperaturen zwischen 25 und 26 Grad. Am verlängerten Pfingstwochenende könnten sich die Menschen in NRW auf nahezu ideales Ausflugswetter freuen, hieß es.