Francois Hollande ist zu einem Truppenbesuch in Afghanistan eingetroffen. Dabei erklärte er die Mission des französischen ISAF-Kontingents für abgeschlossen. Bis 2013 sollen die Soldaten wieder zu Hause sein.
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Paris. Der französische Präsident François Hollande hat bei einem Besuch in Afghanistan die Mission des französischen ISAF-Kontingents für abgeschlossen erklärt. Am Freitagmorgen traf Hollande zusammen mit Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und Außenminister Laurent Fabius in Afghanistan ein und kam mit einigen der 3.300 dort stationierten französischen Soldaten zusammen. Später am Tage wollte er zu Gesprächen mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai nach Kabul reisen, wie Hollandes Büro mitteilte.

Auf dem NATO-Gipfel in Chicago hatte Hollande am vergangenen Wochenende angekündigt, er wolle die französischen Kampftruppen bereits bis Ende dieses Jahres abziehen. Zu Soldaten im Feldlager im Bezirk Nidschrab in der Provinz Kapisa im Osten von Afghanistan sagte Hollande am Freitag, es gebe mehrere Gründe, weshalb der frühere Abzug gerechtfertigt sei. Zunächst sei die Zeit afghanischer Souveränität gekommen, und während die Bedrohung durch den Terrorismus nicht erloschen sei, sei sie zurückgegangen. Die Soldaten hätten ihre Mission erfüllt.

Hollandes Amtsvorgänger Nicolas Sarkozy hatte das Abzugsdatum für das französische Kontingent bereits auf 2013 vorverlegt. Die NATO insgesamt will alle ihre Kampftruppen bis Ende 2014 aus Afghanistan abziehen. Hollandes Plan, die französischen Truppen schon früher abzuziehen, sorgte auf dem NATO-Gipfel für Unmut, da das Bündnis befürchtet, dass weitere Truppensteller der Schutztruppe ISAF einen früheren Abzug aus Afghanistan erwägen könnten.

dapd/Handelsblatt Online