In Italien hat ein neues Erdbeben die Menschen aufgeschreckt. Dieses Mal erschütterten Erdstöße der Stärken 4,3 sowie 3,2 am frühen Montagmorgen die süditalienische Region zwischen Kalabrien und Basilikata.

Die Bewohner der kalabresischen Gemeinden Castrovillari, Morano und Frascineto seien panisch auf die Straße gelaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. In Morano sei der Kirchturm beschädigt worden, Verletzte gab es nicht.

Auch in der Region Emilia Romagna brachten eine Woche nach dem schweren Beben neue Erdstöße die Menschen zur Verzweiflung. Am Sonntagabend erreichten die stärksten Stöße die Magnitude 4,0. In der Region von Ferrara waren am Montag Trauerfeiern geplant. Ein 35 Jahre alter Arbeiter und eine 102-Jährige sollten am Nachmittag beigesetzt werden. Insgesamt starben bei dem Beben der Stärke 6,0 in der Emilia Romagna vor einer Woche sieben Menschen, 50 wurden verletzt.

Inzwischen hat das Aufräumen begonnen. Neben großen Mengen Parmesan wurde auch massenweise Balsamico-Essig vernichtet. Bei den Erdstößen seien viele Fässer durcheinandergeworfen worden, ausgelaufen oder kaputt gegangen, teilte die Genossenschaft Aceto Balsamico di Modena mit. Die Verluste lägen nach Schätzungen bei bis zu 15 Millionen Euro. Balsamico muss viele Jahre lagern. Besonders wertvoller Balsamico kann den Angaben zufolge zwischen 500 und 1500 Euro pro Liter kosten.

Giorgio Apostoli von der landwirtschaftlichen Vereinigung Coldiretti sagte der Nachrichtenagentur dpa, er schätze, dass etwa fünf Prozent des Balsamicos in der Region vernichtet wurden. Dafür könnten beim Parmesan manche der beschädigten Laibe gerettet werden: Sie sollen als Schmelzkäse, Scheiben für Toast oder gerieben doch auf den Tellern landen. Rund 300 000 Laibe Parmesan und 100 000 Laibe Grana Padano wurden beschädigt, zehn Prozent der Jahresproduktion. „Wir haben erst gedacht, wir müssten 70 Prozent davon wegwerfen“, sagt Apostoli. „Jetzt ist es wohl doch weniger.“ Kontrolleure prüften derzeit, welche Laibe verwendet werden dürfen.

dpa