Es war der dritte Angriff innerhalb der letzten vier Tage: Eine US-Drohne hat im Grenzgebiet zu Afghanistan mehrere Raketen auf einen Stützpunkt mutmaßlicher Extremisten abgefeuert. Dabei kamen mindestens fünf Menschen ums Leben.

Islamabad - Das Ziel war ein Stützpunkt der Aufständigen im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan: Mindestens fünf Menschen sind bei einem Angriff durch US-Drohnen im Nordwesten Pakistans am Montag ums Leben kommen.

Wie pakistanische Sicherheitskräfte berichten, sollen die unbemannten Flugzeuge ihr Ziel im Morgengrauen angegriffen haben. Im Abstand von etwa 20 Minuten feuerten sie demnach jeweils vier Raketen ab. Dabei trafen sie den Unterschlupf der mutmaßlichen Extremisten in der Nähe von Miranshah, der Hauptstadt Nord-Waziristans.

Zur Identität der Todesopfer machten die Sicherheitskräfte keine Angaben. Es handelte sich um den dritten Angriff dieser Art binnen vier Tagen in Nord-Waziristan. Seit dem Nato-Gipfel in Chicago in der Vorwoche haben die Angriffe von US-Drohnen im Grenzgebiet Pakistans zu Afghanistan zugenommen: Am Samstag waren dort vier Menschen durch US-Drohnenangriffe auf eine Bäckerei getötet worden. Wenige Tage zuvor, am Donnerstag, starben ebenfalls zehn Menschen.

Die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als Rückzugsgebiet des Terrornetzwerks Al-Qaida, der Taliban und anderer militanter Gruppen. Der US-Geheimdienst weitete den Einsatz von Drohnen zur Bekämpfung der Aufständischen in der unzugänglichen Bergregion in den vergangenen Jahren massiv aus.

Die Angriffe, bei denen auch immer wieder unbeteiligte Zivilisten ums Leben kommen, sind in der pakistanischen Bevölkerung extrem umstritten, werden von der Regierung in Islamabad aber toleriert. Dennoch sind sie eine Belastung für die Beziehungen zwischen den Nato-Truppen und der pakistanischen Regierung. Pakistan blockiert derzeit wichtige Nachschub- und Abzugsrouten aus dem benachbarten Afghanistan und hat zuletzt am Rande des Nato-Gipfels in Chicago seinem Ärger Luft gemacht. Auch die USA sind unzufrieden mit der Zusammenarbeit.

cib/dpa/AFP/dapd