Panetta sieht keine Bedrohung für China

Singapur. Die US-Marine will ihre Präsenz in Asien deutlich verstärken. Etwa 60 Prozent der amerikanischen Kriegsschiffe würden künftig im Pazifik stationiert, sagte Verteidigungsminister Leon Panetta am Samstag auf einer internationalen Sicherheitskonferenz in Singapur. Als Anzeichen für zunehmende Spannungen zwischen Washington und Peking dürfe dies aber nicht verstanden werden. Die neue Strategie der USA sei weder gegen China gerichtet, noch würden dadurch andere Staaten ermutigt, bei Konflikten aggressiver aufzutreten, sagte er.

Von den derzeit elf Flugzeugträgern der USA sollen den Angaben zufolge langfristig sechs im asiatisch-pazifischen Raum ihren Dienst versehen. Die Gesamtzahl von 285 US-Kriegsschiffen werde sich in den kommenden Jahren voraussichtlich verringern, sagte Panetta weiter. Während bisher etwa die Hälfte in den Meeren östlich der USA unterwegs ist, werde der Schwerpunkt künftig deutlich auf den Gewässern im Westen des Landes liegen - bis 2020 werde der Anteil bei 60 Prozent wachsen.

Sorgen angesichts des verstärkten militärischen Engagements der USA in Asien bezeichnete Panetta in seiner Rede in Singapur als unbegründet. China und die USA verstünden, dass es trotz der bestehenden Differenzen "keine andere Alternative für uns gibt, als aufeinander zuzugehen und unsere Kommunikation und unsere (militärischen) Beziehungen zu verbessern".

Im selben Atemzug forderte Panetta die asiatischen Staaten auf, friedliche Wege zur Lösung ihrer Differenzen wie etwa im Streit um Hoheitsrechte im Südchinesischen Meer zu finden, ohne sich auf die USA zu verlassen. Hinsichtlich der zunehmenden demokratischen Öffnung in Birma sagte der US-Verteidigungsminister, Washington sei im Falle weiterer Reformen zu einer Verbesserung der militärischen Beziehungen mit dem lange Zeit international isolierten Land bereit.

Lolita Baldor ist Korrespondentin der Nachrichtenagentur AP

dapd