Die Polizei hat zwei mutmaßliche Rechtsterroristen festgenommen, die eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben sollen. Eine Verbindung zur Terrorzelle NSU gibt es aber nicht.
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© dpa / Bodo Schackow"Braune" Haus in Jena
Über Details hüllten sich die Behörden „aus ermittlungstaktischen Gründen“ in Schweigen. Der 28-Jährige wurde in der Region Nürnberg festgenommen, sein 34 Jahre alter mutmaßlicher Komplize in seiner Wohnung in Thüringen. Den Angaben zufolge ermittelt das Landeskriminalamt seit Mitte Dezember 2011 gegen die Männer. Ein dritter Beteiligter sei noch auf freiem Fuß. Gegen ihn liege kein Haftbefehl vor, hieß es.

Insgesamt hatte die Polizei am Mittwoch wegen des Verdachts auf illegale Waffen zehn Gebäude in den Regionen Gotha, Saalfeld, Jena und Gera durchsucht. Neben Computertechnik wurden auch Schuss- und Stichwaffen sowie Munition sichergestellt, die nun genauer untersucht werden sollen.

„Braunes Haus“ in Jena durchsucht

Zu den durchsuchten Immobilien gehörte auch das sogenannte Braune Haus in Jena und ein Gebäude in Crawinkel (Kreis Gotha), das von Rechtsextremen gekauft worden war. Das „Braune Haus“ - ein ehemaliger Gasthof - diente der Szene viele Jahre für Treffen und Liederabende, ist aber seit einiger Zeit wegen baulicher Mängel gesperrt.

Dort war auch der langjährige NPD-Funktionär Ralf Wohlleben aktiv, der die aus Jena stammende rechtsextreme Terrorzelle NSU unterstützt haben soll und deswegen in Untersuchungshaft sitzt. Schon in der Vergangenheit hatten dort Ermittler unter anderem nach Sprengstoff gesucht. Nun wollten die Beamten nach Angaben von Staatsanwalt Jens Wörmann prüfen, ob dort Waffen möglicherweise eingemauert wurden, um sie vor der Polizei zu verstecken.

bef/dpa