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Luka Rocco Magnotta darf getrost als "gestörte Persönlichkeit" bezeichnet werden. Über das Leben des 29-Jährigen werden immer mehr Details bekannt: Der Pornodarsteller tötet seinen Ex-Lover vor laufender Kamera mit einem Eispickel und isst dessen Fleisch. Körperteile des Opfers verschickt er mit der Post und stellt unangenehme Videos ins Internet.

Nach der Festnahme des wegen Mordes gesuchten kanadischen Pornodarstellers in Berlin kommen immer mehr gruselige Details über das Verbrechen ans Licht. Demnach soll der 29-jährige Luka Rocco Magnotta das Opfer nicht nur vor laufender Kamera ermordet, sondern dessen Fleisch anschließend auch gegessen haben, wie die "Montréal Gazette" berichtete.

Die Montréaler Polizei bestätigte den Vorgang zunächst nicht. Eine Sprecherin der Behörde sagte jedoch, dass der Verdacht des Kannibalismus von dem Video stammt, das Magnotta ins Internet gestellt hatte. Die Aufnahmen seien inzwischen gesperrt, aber einzelne Medien hätten offensichtlich Zugang zu ihnen bekommen, meinte die Polizeisprecherin.

Danach hatte der 29-Jährige mit einem Eispickel auf den vier Jahre älteren Mann eingestochen, ihn getötet, zerstückelt und sich über Teile seiner Leiche hergemacht. Einen Fuß schickte er per Paketsendung an Kanadas Regierungspartei in Ottawa. In einem zweiten Päckchen steckte die Hand eines Menschen. Den Torso und weitere Gliedmaße fand die Polizei dem Bericht der Montréal Gazette zufolge in Magnottas Wohnung und der Nähe des vermuteten Tatorts.

Weitere Leichenteile verschickt

Unterdessen waren am Dienstag bei zwei Schulen in Vancouver Pakete mit menschlichen Überresten eingegangen. Das erste Päckchen sei von Angestellten einer Grundschule geöffnet worden und habe allem Anschein nach eine Hand enthalten, teilte die kanadische Polizei mit. Wenig später sei an einer anderen Schule ein zweites Paket mit einem abgetrennten Fuß gefunden worden.

DNA-Tests bestätigten inzwischen, dass es sich bei allen Funden um Leichenteile eines jungen Chinesen namens Lin Jun handelt. Nur der Kopf und das rechte Bein mit Fuß des Opfers fehlen noch, schrieb die Zeitung. Magnotta war am Montag in einem Berliner Internetcafé festgenommen worden, nachdem er international als Verdächtiger eines grausamen Verbrechens gesucht wurde.

Magnotta auch ein Tierquäler?

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Scheinbar ist dies aber nicht der erste Mord, den dieser "Pornostar" aufzeichnete und veröffentlichte. Schon 2010 lud er ein Video ins Internet - "1 boy 2 kittens" (1 Junge 2 Kätzchen) - das zeigt, wie zwei Katzenbabys erstickt wurden. Ein Jahr später ein Video, indem eine Python ein Katzenbaby anfällt und verschluckt und nur einige Tage später ein drittes Video, in welchem eine Katze, die mit Klebeband an einen Besenstiel gefesselt war, in einer Badewanne voller Wasser ertränkt wurde.

PETA UK und PETA USA sowie andere Tierschutzorganisationen setzen Belohnungen für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen, sammelten Informationen und leiteten diese an die Behörden in Ontario weiter, doch der Haftbefehl für Magnotta blieb aus. Anfang dieser Woche wendete sich PETA USA erneut an die kanadischen Behörden mit dem Videomaterial der Tierquälereifälle, um die Polizeiarbeit in diesem Fall zu unterstützen.

Quelle: n-tv.de, ppo/dpa