Die US-Drohne "Phantom Eye" hat in Kalifornien ihren ersten Flug absolviert. Das Überwachungsflugzeug soll vier Tage fliegen können, ohne tanken zu müssen. Der erste Test fiel jedoch kürzer aus.

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© DAPDDie unbemannte Drohne "Phantom Eye" bei ihrem ersten Testflug
Die USA haben eine neue Drohne getestet, die vier Tage ohne aufzutanken fliegen können soll. Der in Kalifornien absolvierte erste Flug der von Boeing entwickelten Phantom Eye sei der Beginn "einer neuen Ära" für Aufklärung und Überwachung, sagte der Präsident von Boeing Phantom Works, Darryl Davis.

Die unbemannte Phantom Eye sei bereits am Freitag 28 Minuten auf eine Höhe von gut 1200 Metern geflogen und habe dabei eine Geschwindigkeit von rund 115 Kilometern pro Stunde erreicht.

Bei der Landung in dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in der kalifornischen Wüste sei das Fahrgestell beschädigt worden.

Drohnenkrieg gegen Terroristen intensiviert

Der US-Geheimdienst hat in den vergangenen Jahren vor allem denEinsatz von bewaffneten Drohnen zur Bekämpfung von Aufständischen in unzugänglichen Bergregion massiv ausgebaut. Insbesondere in Pakistan und im Jemen kommt es immer häufiger zu Drohnen-Angriffen.

In der pakistanischen Bevölkerung sind die Angriffe, bei denen auch immer wieder unbeteiligte Zivilisten ums Leben kommen, extrem umstritten. Sie werden aber von der Regierung in Islamabad toleriert.

Grenzüberwachung und Naturkatastrophen

Doch auch das Geschäft mit unbewaffneten Aufklärungsdrohnen ist international auf dem Vormarsch. Erst am Montag kündigte die österreichische Regierung an, ihre Armee mit Drohnen auszustatten.

Die unbemannten Flugkörper könnten zum Schutz von Einsatzkräften im Ausland, zur Überwachung der Grenzen oder auch bei Naturkatastrophen wie Lawinenunglücken eingesetzt werden, verkündete der österreichische Verteidigungsminister Norbert Darabos in Eisenstadt südlich von Wien. Seinen Angaben zufolge sollen die Drohnen nicht bewaffnet sein. Österreich will demnach rund zwei Millionen Euro in Drohnen investieren.

Rüstungskonzerne schließen sich zusammen

Anfang des Jahres hatte es auch in Deutschland eine Diskussion über Drohnen im deutschen Luftverkehr gegeben. Mit der Verabschiedung eines neuen Luftverkehrsgesetzes können seit Januar 2012 "bemannte und unbemannte Luftfahrtgeräte gleichberechtigt am Luftverkehr teilnehmen". Kritiker bemängelten schon im Vorfeld, dass das neue Gesetz den Ausbau eines Überwachungsstaates ermögliche.

Auch finanziell brummt das Rüstungsgeschäft mit Drohnen. Im Januar verkündeten die großen deutschen Rüstungskonzerne Cassidian und Rheinmetall, dass sie ihr Geschäft mit unbemannten Flugzeugen zusammenlegen. Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern EADS forderte zuletzt ein europäisches Programm für unbemannte Flugzeuge.