Eine sogenannte Gewitterzelle ist am Freitag über Ostsachsen gezogen. Die schweren Unwetter wüteten vor allem in der Lausitz bei Kamenz. Nach Angaben der Feuerwehr zog ein Wirbelsturm durch die Orte Schwepnitz und Schmorkau. Begleitet wurde er von starkem Regen und Hagelschauern.
Wirbelsturm Sachsen
© MDR/Zuschauerreporter Volkmar Krischke Die Windhose zog am Freitag auch an Großenhain vorbei.
Bäume umgestürzt und Straßen überflutet

Ein Sprecher der Feuerwehr sagte MDR INFO, mehrere Bäume seien entwurzelt worden, einer sei auf ein Hausdach gefallen. Verletzt wurde niemand. Dutzende Feuerwehrleute waren im Einsatz, um Schäden zu beseitigen.

Die Bürgermeisterin von Schwepnitz, Elke Röthig, sagte MDR INFO, die Unwetter hätten nur etwa zehn Minuten gedauert. Der Regen sei so stark gewesen, dass mehrere Straßen überflutet worden seien. Sie seien für Autos zum Teil nicht mehr passierbar gewesen. Röthig zufolge wurden in Schwepnitz etwa 50 Bäume entwurzelt. Der Sturm habe mehrere Dächer und Schuppen beschädigt. Allerdings seien alle Gebäude weiterhin bewohnbar. Teilweise fiel der Strom aus, weil umstürzende Bäume Leitungen zerrissen hatten.

Schäden auch im Raum Großenhain

Nach Angaben des MDR-Wetterstudios gab es auch in anderen Orten Sachsens schwere Gewitterstürme mit Hagel. Im Raum Großenhain im Landkreis Meißen stürzten nach Angaben der Polizei mehrere Bäume um. Nahe der Orte Thiendorf und Schönfeld mussten Straßen gesperrt werden. Sie sind derzeit noch nicht oder nur eingeschränkt passierbar. Auch an einigen Häusern soll es Schäden gegeben haben. Details wurden bislang nicht bekannt. Menschen wurden den Angaben zufolge nicht verletzt.

Großenhain und die Umgebung waren vor ziemlich genau zwei Jahren bei einem Tornado schwer verwüstet worden. Ob es sich erneut um einen solchen Luftwirbel gehandelt hat, konnten auch die Meteorologen nicht mit Sicherheit sagen. Gerlinde Angerhöfer vom Deutschen Wetterdienst sagte, auf dem Radar lasse sich eine Gewitterzelle verfolgen, die in zwei Stunden über Ostsachsen gezogen sei - über die Elbe bei Riesa, nördlich an Großenhain vorbei nach Görlitz. "Es ist durchaus möglich, dass dabei starke Fallwinde aufgetreten sind oder sich ein Rüssel gebildet hat." Aus Wettermeldungen lasse sich das aber nicht belegen, sagte Angerhöfer. Die Gefahr von Schauern und kräftigen Gewittern bestehe weiterhin.