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84-Jähriger ertrinkt in Fischweiher - Besonders starke Regenfälle in Niederbayern.

Während eines heftigen Unwetters ist in Bayern ein Mann ums Leben gekommen. Zahlreiche Keller liefen am Mittwoch mit Wasser voll, Umgestürzte Bäume blockierten mehrere Straßen. Besonders in Niederbayern waren Polizei und Feuerwehr in Dauereinsatz. Auch in Oberbayern und in der Oberpfalz gab es vermehrt Notrufe. Franken und Schwaben blieben dagegen nach Polizeiangaben vom Unwetter verschont.

Im niederbayerischen Kollersberg bei Hauzenberg im Landkreis Passau ertrank am späten Abend ein 84-Jähriger in einem Fischweiher. Seine Familie wollte den durch die heftigen Regenfälle angeschwollenen Zulauf zu dem Weiher mit Steinen ableiten. Dabei verlor sie den Großvater aus den Augen. Erst nach längerer Suche wurde die Leiche des Mannes entdeckt, die im Wasser trieb. Die genauen Umstände des Todesfalls waren zunächst unklar.

Hauzenberg und Umgebung waren laut Polizei besonders stark vom Unwetter betroffen. Dort wurde ein Hausdach abgedeckt. Insgesamt verzeichnete die niederbayerische Polizei 400 Notrufe, in 90 Fällen rückten Einsatzkräfte aus. Im Landkreis Rottal/Inn fuhren zwei Autos gegen umgestürzte Bäume, verletzt wurde dabei aber niemand. In der Gemeinde Mengkofen im Landkreis Dingolfing-Landau viel zeitweise der Strom aus. Besonders in den Landkreisen Landshut und Freyung-Grafenau wurden viele Straßen durch Bäume blockiert, darunter auch die Bundesstraße 299 zwischen Landshut und Geisenhausen und die Autobahn 93 bei Wörth an der Isar. Mehrere Straßen und Unterführungen wurden zudem überflutet.

Im nördlichen Oberbayern, wo nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes Windböen von 60 bis 70 Kilometern pro Stunde gemessen wurden, gingen vom späten Nachmittag bis zum Abend rund 120 Notrufe bei der Polizei ein. Schwerpunkt war dort zunächst die Region Starnberg, bevor das Unwetter Richtung Landkreis Erding weiterzog. Es blieb aber bei umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern. Das gilt auch für die Oberpfalz, wo die Einsatzkräfte rund ein Dutzend Mal alarmiert wurden. Die Landkreise Regensburg und Cham waren am stärksten betroffen.

Die Münchner Feuerwehr rückte am späten Nachmittag zu mehr als 150 Einsätzen aus. Auch in der Landeshauptstadt wurden wegen des starken Regens Straßen und Bahnunterführungen sowie Tiefgaragen überschwemmt. In einem Einkaufcenter standen rund 2.000 Quadratmeter Fläche unter Wasser. Ein Auto versank in einer Baugrube. Am Alpenrand wurde innerhalb kurzer Zeit ein Niederschlag von 40 bis 50 Liter pro Quadratmeter gemessen.

dapd