Syrien-Konferenz einigte sich auf Übergangsregierung.

Die Syrien-Konferenz befürwortete am Samstag in Genf am Samstag eine Übergangsregierung, die Gewalt in Syrien nimmt indes kein Ende. Zahlreiche Menschen wurden bei der Explosion einer Bombe während einer Trauerfeier in der Nähe der Hauptstadt Damaskus am Samstagabend getötet.

Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter berichtete am Sonntag, dem Anschlag in Samalka seien mindestens 41 Menschen zum Opfer gefallen. Andere Aktivisten sprachen von 75 Toten und 150 Verletzten. Sie veröffentlichten im Internet ein Video, das ihren Angaben zufolge den Zeitpunkt der Explosion zeigt.

Landesweit sollen am Samstag rund 100 Menschen von den Truppen des Regimes getötet worden sein. Am Sonntag meldeten Regimegegner Kämpfe in Deir as-Saur, Aleppo und Homs. In Halfaja seien drei Männer und zwei Frauen erschossen worden. In Beir Sawa im Umland von Damaskus seien Dutzende von Zivilisten verletzt worden, als ihre Häuser mit Panzergranaten beschossen wurden.

"Katastrophale Lage"

Zuvor hatte die Beobachtungsstelle für Menschenrechte auf eine "katastrophale Lage" für die Zivilbevölkerung in der Stadt Duma nahe Damaskus hingewiesen. Duma sei seit dem 21. Juni Ziel einer groß angelegten Militäroffensive, bei der zahlreiche Menschen getötet und hunderte verletzt worden seien. In der Stadt säßen etwa hundert Familien fest, denen es an Lebensmitteln und ärztlicher Versorgung fehle. Die Einwohner seien von der Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten.

Erst am Freitag waren in dem Konflikt zwischen Regierung und Opposition in Syrien landesweit 73 Menschen getötet worden. Staatschef Bashar al-Assad lässt seit März 2011 eine Protestbewegung brutal niederschlagen. Seitdem wurden nach Angaben von Menschenrechtlern fast 16.000 Menschen getötet.

Am Samstag verständigte sich die in Genf tagende Syrien-Aktionsgruppe auf Grundzüge eines politischen Übergangs in Syrien. Gemäß dem internationalen Sondergesandten Kofi Annan, einigten sich die Außenminister der fünf UN-Vetomächte und Vertreter arabischer Staaten unter anderem darauf, dass neben Oppositionsvertretern und Vertretern anderer Gruppen auch Mitglieder der aktuellen syrischen Führung an einer Übergangsregierung beteiligt sein könnten. Die Regierung müsse "im gegenseitigen Einvernehmen gebildet werden", hieß es in der von Annan verlesenen Abschlusserklärung. Auf Verlangen Russlands soll jedoch der syrische Machthaber Bashar al-Assad nicht davon ausgeschlossen werden. Damit konnte der Westen das aus seiner Sicht wichtigste Element des neuen Friedensplans Annans nicht durchsetzen.