Die US-Armee hat in Nord-Waziristan mindestens 20 Menschen mit einer unbemannten Drohne getötet. Ziel war laut pakistanischem Geheimdienst ein Anwesen von Extremisten. Bei Anschlägen von Aufständischen in Afghanistan kamen mehr als 40 Menschen ums Leben.

Islamabad - Bei einem US-Drohnenangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen mindestens 20 Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Ein pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte, sagte, Ziel sei ein von Extremisten genutztes Anwesen im Stammesgebiet Nord-Waziristan gewesen.

Es war der erste Drohnenangriff, seit Pakistan vergangene Woche nach langem Streit die Versorgungsrouten für die Nato-geführten Truppen in Afghanistan wieder öffnete. Die Regierung in Islamabad fordert ein Ende der amerikanischen Angriffe durch unbemannte Flugzeuge.

Blutige Anschläge in Afghanistan

In Afghanistan sind bei Anschlägen von Aufständischen mehr als 40 Menschen getötet worden. Wie die Behörden mitteilten, griffen Aufständische in der Nacht einen Kontrollpunkt der Sicherheitskräfte in der südlichen Provinz Helmand an. Fünf Polizisten wurden den Angaben zufolge getötet, als ein zur Verstärkung gerufenes Fahrzeug von einer Bombe erfasst wurde. Bei dem etwa vierstündigen Gefecht seien 20 Angreifer getötet und drei weitere Polizisten verletzt worden.

In der südlichen Nachbarprovinz Kandahar wurden unterdessen bei drei Anschlägen mindestens 16 Zivilpersonen getötet und zehn weitere verletzt. Im Bezirk Arghistan sei zunächst ein Kleinbus von einem am Straßenrand platzierten Sprengsatz erfasst worden, sagte der Provinzsprecher. Wenig später habe eine weitere Bombe einen Traktor getroffen, mit dem Zivilisten zum Unglücksort gefahren waren, um zu helfen. Zwei Stunden später fuhr ein ziviles Fahrzeug in dem Bezirk auf eine Bombe. Zwei Frauen wurden getötet.

Wie die NATO am Sonntag mitteilte, wurde bereits am Samstag ein Soldat des internationalen Militärbündnisses im Süden Afghanistans von einer Bombe getötet. Ein weiterer Soldat kam bei einem Angriff von Aufständischen am Sonntag ums Leben. Die Nationalität der Opfer wurde nicht bekannt gegeben.

cte/dpa/dapd