Nordlicht über Finnland
© JensPaulus.comArchiv: Dramatisches Nordlicht über Finnland.
Helsinki (Finnland) - Zum ersten Mal ist es finnischen Forschern gelungen, Töne aufzuzeichnen und ihren Entstehungsort genau zu bestimmen, die mit Nordlichtern einhergehen. Bislang hielten Wissenschaftler es für ausgeschlossen, dass Nordlichter Töne erzeugen können, die auf der Erdoberfläche selbst noch hörbar sind, wie sie jedoch schon in alten Erzählungen und Berichten von Wanderern immer wieder beschrieben wurden.

Durch eine Art von akustischer Trigonometrie konnten die Forscher den Entstehungsort der immer wieder als leise klatschend, dumpf knallend oder knisternd beschriebenen Phänomene in gerade einmal 70 Metern Höhe über dem Erdboden lokalisieren.

Abgeglichen mit den Nordlichtdaten und Messungen der geomagnetischen Störungen ergaben sich typische Muster der Nordlichterscheinungen.

"Unsere Messergebnisse beweisen, dass es während dem Erscheinen von Nordlichtern auch zu damit einhergehenden hörbaren Klangphänomenen kommen kann", berichten die Forscher um Professor Unto K. Laine von der Aalto Universität.


Bislang glaubten Wissenschaftler, dass die Nordlichter (Aurora borealis) zu weit von der Erdoberfläche stattfinden, als dass man davon erzeugte Töne noch hören könne. "Tatsächlich ist dies grundsätzlich auch richtig, aber unsere Untersuchung konnte zeigen, dass die mit den Nordlichtern einhergehenden Geräusche von den selben energetischen Sonnenpartikeln erzeugt werden, die auch das Nordlicht selbst an den Himmel zaubern", so die Forscher. "Diese Partikel oder die von ihnen erzeugten geomagnetische Störungen scheinen in Bodennähe Klänge zu erzeugen. (...) Wie genau diese allerdings nicht mit allen Nordlichterscheinungen einhergehenden Töne jedoch entstehen, ist indes immer noch ein Rätsel." Aufgrund der bislang beschriebenen Unterschiede der Nordlicht-Töne, vermuten die Forscher jedoch, dass es gleich mehrere auslösende Mechanismen geben könnte.

Quelle: aalto.fi