Astronomen haben auf Bildern des Hubble-Teleskops einen Brocken mit einem Durchmesser von zehn bis 25 Kilometern entdeckt - P5 ist bereits der fünfte Mond des Zwergplaneten, der bislang aufgespürt wurde. Er könnte neue Hinweise auf die Entstehung des Pluto geben.

Eigentlich ist Pluto als Planet umstritten. 2006 hatte ihm die Internationale Astronomische Union diesen Status abgesprochen - gegen den Widerstand vieler Fachleute. Immerhin gilt er noch als Zwergplanet. Und was soll ein Himmelskörper, der selbst über Monde verfügt, auch anderes sein als wenigstens ein Klein- oder Zwergplanet?
Fünf Monde des Pluto
© Nasa/dpaEine Aufnahme des Hubble-Teleskops zeigt die fünf Monde des Pluto. Grün markiert ist der neu entdeckte Trabant P5.
Nun hat das Weltraumteleskop Hubble sogar den fünften Trabanten aufgespürt, der den äußersten Planeten unseres Himmelskörper umkreist. Er hat den vorläufigen Namen P5 erhalten.

Wie die Nasa mitteilte, haben die Astronomen den bislang unentdeckten Mond als Lichtfleck auf einer Serie von neun Hubble-Aufnahmen entdeckt, die zwischen Ende Juni und Anfang Juli entstanden.

Offenbar hat er einen Durchmesser von lediglich zehn bis 25 Kilometern, ist unregelmäßig geformt und umkreist den Pluto in einer Enfernung von etwa 95.000 Kilometern.

Der größte Pluto-Mond Charon war 1978 entdeckt worden. Im Jahr 2006 hatte Hubble zwei weitere Trabanten entdeckt, Nix und Hydra. 2011 zeigten die Aufnahmen des Weltraumteleskops den vierten Mond, P4.

Der Leiter des verantwortlichen Forscherteams am Seti-Institut in Kalifornien, Mark Showalter, sagte, die verschieden großen Umlaufbahnen des Pluto fügten sich ineinander wie "russische Puppen".

"Die Entdeckung von so vielen kleinen Monden sagt uns indirekt, dass im Pluto-System eine Menge kleiner Himmelskörper ihrer Entdeckung harren", fügte Harold Weaver von der Johns Hopkins University in Laurel hinzu. Weaver gehört ebenfalls zum Pluto-Team.

Die Entdeckung des P5 genannten Mondes gibt der Nasa zufolge neue Hinweise auf die Entstehung des kleinsten Planeten unseres Sonnensystems und seiner Monde. Nach der gängigsten Theorie entstanden alle Pluto-Monde vor Milliarden von Jahren durch eine Kollision zwischen dem Pluto und einem großen Asteroiden des sogenannten Kuiper-Gürtels.

Nasa-Sonde erreicht 2015 den Pluto

Die Nasa-Sonde New Horizons ist derzeit auf dem Weg durchs Weltall, um 2015 mit hoher Geschwindigkeit den Pluto zu überfliegen. Sie soll die ersten detaillierten Bilder des Zwergplaneten und seiner Monde liefern. In den darauffolgenden Jahren soll dann das Infrarotsystem des Hubble-Nachfolgers, des James Webb Space-Teleskops, weitere Details untersuchen. So sollen etwa Erkenntnisse über die chemische Zusammensetzung der Oberfläche des Pluto und seiner Monde gewonnen werden.

Pluto ist ein Drittel kleiner als unser Mond und damit der kleinste der neun Planeten unseres Sonnensystems. Er wurde auch als letzter entdeckt: Erst 1930 gelang es dem US-Astronomen Clyde Tombaugh, den winzigen Leuchtpunkt am Firmament auszumachen.

Sein Name verweist auf den Gott der Unterwelt aus der römischen Mythologie. Auf dem weit von der Sonne entfernten Himmelskörper aus Eis und Felsbrocken herrscht frostige Kälte mit geschätzten minus 233 Grad Celsius.