Rakete
© Petty Officer 1st Class Stephen Batiz, U.S. NavyRakete (Symbolbild)
Die USA bauen ihr Raketenabwehrsystem um den Iran offenbar weiter aus. Nach einem Bericht des Wall Street Journal wurde eine Basis, sowie ein AN/TPY-2 Radar in Katar stationiert. Entsprechende Anlagen sollen bereits in der Türkei (Militärbasis Pirinçlik) und in Israel (Wüste Negev) in Betrieb sein. Zudem plant Washington eine massive Seeübung in der Region.

Zugleich soll Washington eine großangelegte Marineübung am Persischen Golf planen. Geübt würde das Räumen von Mienen. Das Manöver dient offensichtlich als Reaktion auf wiederholte Ankündigungen des Irans, die Straße von Hormus zu blockieren, sollte der Westen seine Ölexporte unterbinden. Durch die nur 55 km breite Meerenge werden bis zu 25 Prozent des weltweit gehandelten Öls transportiert. Bereits Anfang des Monats hatte die New York Times berichtet, daß die US-Marine die Zahl ihrer Minenräumer in der Meerenge auf acht verdoppelt hat. Zudem seien Kampfflugzeuge vom Typ F-22 "Raptor" und F-15C in der Region stationiert worden.

Das nun in der Region stationierte Abwehrsystem soll exakt fliegende Raketen aus dem Westen, Norden und Südens des Irans aufspüren können. Es hat eine Reichweite von 1.000 km. Erst vor rund zwei Wochen hatten die iranischen Revolutionsgarden ihr großangelegtes Raketenmanöver "Erhabener Prophet 7" durchgeführt. Wie der Rundfunk in Teheran mitteilte, seien "dutzende" Raketen u.a. vom Typ Schahab 1, 2 und 3, Fateh, Tondar, Zelzal, Persischer Golf und Qiam abgefeuert worden. Darunter auch Flugkörper mit einer Reichweite von 2.000 Kilometer - was bedeutet, daß sie Israel erreichen können. Der US-Geheimdienst CIA vermutet den Berichten zu Folge sogar, daß der Iran in einigen Jahren über Interkontinentalraketen verfügen könnte.

Das Wall Street Journal kommentierte auch den Aufstellungsort Katar. Das Emirat teilt sich mit dem Iran ein Erdgasfeld und galt bisher als eher an guten Beziehungen zu Teheran interessiert. Beim aktuellen Syrien-Konflikt schwenkte das Land dagegen bereits frühzeitig auf US-Kurs ein.

Teheran dürfte die Stationierung des Abwehrsystems als Provokation auffassen - zumal das Verhältnis zwischen Teheran und dem Westen nach dem Inkrafttreten neuer Sanktionen zum Monatsbeginn ohnehin weiter angespannt wurde. Tatsächlich kommentierte der staatliche Rundfunk die Meldung mit der Überschrift "USA rüsten sich für Krieg gegen Iran".