Street View-Auto
© netzwelt.deGoogles Street View-Autos auf der CeBIT 2010 in Hannover.
Wieder Ärger um Street View: Google hat doch nicht alle illegal mitgeschnittenen Informationen aus Funknetzen von seinen Datenträgern bereinigt. Dabei wollte der Suchmaschinenanbieter die Aufzeichnung von Street View-Daten eigentlich mit einer Komplett-Löschung wiedergutmachen.

In insgesamt elf Ländern missachtete Google seine selbst erklärte Absicht, die WLAN-Daten zu löschen. Betroffen sind Großbritannien, Irland, Belgien, Australien, Schweden, Frankreich, Norwegen, Finnland, Schweiz, Australien und die Niederlande. Deutschland ist nicht dabei.

Die neuerliche Datenpanne bei Google Street View kam durch Steve Eckersley, seines Zeichens oberster Datenschützer Großbritanniens, ans Licht. Er erhielt einen Brief von Google, in dem der Suchmaschinenanbieter bestätigt, "eine kleine Menge an Daten" in Besitz zu haben.

Entwickler soll Schnüffler-Software geschrieben haben

"Google entschuldigt sich für diesen Fehler", teilt Peter Fleischer, Googles Datenschutzbeauftragter, darin mit. Der Suchmaschinenanbieter sei dabei, die verantworlichen Behörden in den Ländern über die Panne in Kenntnis zu setzen. Weiter teilt Fleischer mit, dass Google die Daten nun gerne löschen würde.

Google hatte für seinen Straßenansicht-Dienst Street View auch Daten aus unverschlüsselten WLAN-Netzen aufgezeichnet. Der Suchmaschinenanbieter schob die Panne einem Entwickler zu, der eine Software zur Aufzeichnung programmiert habe. Wie sich später herausstellte, schnitt das Programm auch den E-Mail-Verkehr, Passwörter und die Suchhistorie mit. Ein Bericht der Bundesbehörde FCC ließ den Schluss zu, dass nicht nur der einzelnde Mitarbeiter, sondern das gesamte Google Street View-Team von der Aufzeichnung wusste.