Die Getreideernte fällt für die heimischen Bauern in diesen Sommer schlecht aus. Laut Agrarmarketing Austria (AMA) gab es vergleichbare Ausfälle letztmals vor über 40 Jahren. Ursache ist das teils extreme Wetter.

Schlecht dürfte laut der Zwischenbilanz der AMA die Ernte vor allem im Osten des Landes ausfallen. „Mit der prognostizierten Gesamternte von etwas mehr als 2,3 Mio. Tonnen wird heuer um rund ein Viertel weniger geerntet als im Vorjahr. Damit ist die heurige Ernte die schlechteste seit über 40 Jahren und deutlich unter dem langjährigen Schnitt von knapp drei Millionen Tonnen“, so AMA-Vorstandschef Günter Griesmayr am Freitag in Wien.

Trostpflaster gute Qualität

Einziger positiver Aspekt: Die Qualität sei ausgezeichnet. Die Maisernte ist in dieser Zwischenbilanz noch nicht inkludiert. Seit dem Herbst hatte das Wetter für eine ertragreiche Getreideernte - vor allem in den Getreidehauptanbaugebieten Weinviertel, Marchfeld, südöstliches Niederösterreich, Burgenland - praktisch nie mitgespielt: Im Herbst und Winter war es zu trocken, starken Frost ohne Schneedecke gab es im Februar gefolgt von Spätfrost im Mai und zu viel Regen bzw. Hagel in den vergangenen beiden Monaten.

Nur in Oberösterreich bzw. westlich der niederösterreichischen Bezirksstadt Tulln habe es eine „Superernte“ gegeben - „und diese Mengen brauchen wir auch dringend“, sagte AMA-Präsident Stefan Hautzinger. Grundsätzlich gebe es „heuer aber nicht viel zu lachen“.

Bauern steigen teils „mit null aus“

Der Preis für hochwertigen Premiumweizen liege derzeit, so Hautzinger, bei rund 240 Euro pro Tonne, um 30 Euro mehr als vor einem Jahr. Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent seien wegen weltweiter Missernten (USA, Schwarzmeer-Region) möglich. Trotz der höheren Erzeugerpreise würden viele Getreidebauern heuer aber „mit null aussteigen“, da die Produktionskosten auf einem Hektar Weizen rund 600 Euro ausmachten.

Um diese Kosten wieder hereinzubringen, sei eine Ernte von 2,5 Tonnen notwendig - „und diese Marke haben heuer viele, vor allem im Osten, nicht überschritten“, sagte Griesmayer. Die Hoffnung ruht nun auf einer besseren Maisernte im Herbst.

AMA