Das Wetter hält, was die Meteorologen versprochen haben: Dieser Sonntag ist der bislang heißeste Tag des Jahres. Die Hitze sorgte für volle Strände, volle Biergärten, volle Freibäder und beste Laune. Aber Achtung - in den nächsten Tagen drohen Unwetter.
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© dpaIm Garten des Bundeskanzleramts in Berlin spielen Kinder im Schatten in Wasserballons.
Offenbach/Berlin - Bereits am Vormittag kletterten die Temperaturen im Westen auf 36 Grad Celsius - dann wurde es noch wärmer: Dieser Sonntag war mit fast 40 Grad Celsius der bisher heißeste Tag des Jahres. Ob allerdings eine historische Hitze-Bestmarke für Deutschland erreicht wurde, war noch nicht abzusehen. "In Einzelfällen wahrscheinlich schon, in der Breite nicht unbedingt", sagte Meteorologe Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

So verzeichnete der DWD am Nachmittag beispielsweise in Saarbrücken 38,5 Grad, im rheinland-pfälzischen Andernach 37,6 Grad und in Köln-Stammheim 37,2 Grad. Lediglich in Teilen Bayerns war es etwas kühler, ebenso in den Küstenregionen.

Verantwortlich für die Spitzentemperaturen sind Hoch "Achim" und Tief "Xenja". Sie sorgten für den Zustrom sehr heißer Luft aus Afrika nach Deutschland. Millionenfach zog es die Menschen ins Freie. Freibäder, Badeseen, Küstenorte und die Inseln in Nord- und Ostsee waren überfüllt, ebenso Biergärten, Straßen- und Eiscafés. Zugleich wurden Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte in Alarmbereitschaft versetzt.

Bei den zahlreichen Sportveranstaltungen kam es auch auf Erfindungsreichtum an, um mit der Hitze zurechtzukommen: Unterwäsche aus dem Eisfach, Faltkartons als Fächer, regelmäßige Trinkpausen - sowohl für Profisportler und Fans. Die Piloten des Deutschen Tourenwagen Masters kämpften mit gekühlter Unterwäsche gegen die Hitze im Rennwagen. Bei Mercedes-Benz tauchten einige Fahrer ihre feuerfeste Unterwäsche vor Beginn des Rennens in kaltes Wasser.

Unter der Hitzeglocke schwitzten auch viele Fußballfans auf ihrem Weg zu den DFB-Pokal-Spielen. Im Saarland bereitete sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit zusätzlichem Personal auf dehydrierte Fans bei der Partie 1. FC Saarbrücken gegen FC Schalke 04 vor. "Statt wie sonst mit 20 Leuten sind wir jetzt mit 60 vor Ort", sagte ein DRK-Sprecher. Ein Rettungswagen sollte Fans im Notfall noch während des Spiels aus den Fanblocks über die Aschenbahn abtransportieren können.

Im Norden kam die Abkühlung bereits am Sonntag vom Himmel. Am Morgen habe es auf Sylt, in St. Peter-Ording und in Flensburg kurze Schauer und vereinzelt auch Gewitter gegeben, berichtete ein DWD-Sprecher.

Der Hitzeschub führte bereits zu Waldbrandgefahr in Deutschland. So flogen in Hessen und Bayern Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz zusätzliche Einsätze, um Brandherde rechtzeitig zu erkennen. Auch in Brandenburg und Niedersachsen herrschte mittlere bis hohe Waldbrandgefahr.

In der kommenden Woche sollen die Temperaturen wieder leicht fallen, zudem ist mit Unwettern zu rechnen. Bereits am Montag können sich ab dem Nachmittag vor allem im Bergland einzelne, teils kräftige Hitzegewitter entwickeln.

fdi/dpa