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Barack Obama hat Syriens Diktator Assad unmissverständlich gewarnt: Sollte das Regime im Kampf gegen die Rebellen biologische oder chemische Waffen einsetzen, komme es zu einer Militäraktion der USA. Dann sei eine "rote Linie" überschritten, stellte der US-Präsident klar.

Washington - Die Drohung von Barack Obama richte sich an Syriens Despoten Baschar al-Assad, aber auch an "alle Akteure in der Region". Im Falle des Einsatzes von biologischen oder chemischen Waffen im Syrien-Konflikt würden die USA mit einer Militäraktion antworten, sagte der Präsident in Washington.

Mit der Verwendung solcher Massenvernichtungswaffen würde eine "rote Linie" überschritten. Der Konflikt würde sich dadurch spürbar ausweiten, wovon auch Verbündete in der Region wie Israel sowie die USA selbst betroffen wären.

Seit Beginn des Aufstandes gegen Assad im März 2011 wurden in dem Bürgerkrieg laut Angaben von Aktivisten mehr als 20.000 Menschen getötet. Auch am Montag riss die Gewalt in dem Land nicht ab: Militär und Aufständische lieferten sich weiter heftige Gefechte.

Über 50 Tote bei neuen Gefechten

Bei Angriffen von syrischen Regierungstruppen einen Tag nach Ende des Fastenmonats Ramadan sind nach Angaben von Aktivisten insgesamt mindestens 59 Menschen getötet worden. Demnach seien die Städte Aleppo und Daraa sowie ein Vorort von Damaskus beschossen worden. Der Aktivist Mohammed Said sagte über den Internetdienst Skype, dass allein in zwei Stadtteilen von Aleppo bei einer Offensive der Streitkräfte mit Panzern und Kampfflugzeugen mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen seien.

In der Stadt Daraa im Süden des Landes starben nach Angaben von Aktivisten 15 Aufständische und Zivilisten. Im Großraum Damaskus habe es laut Said sieben Tote und mindestens 70 Verletzte gegeben. Die Streitkräfte hätten den Ort Muadamija mit Granaten beschossen. Grund sei offenbar Vergeltung für die Fahnenflucht von rund 30 Soldaten am Sonntag. Die Angaben konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete aus Muadamija mindestens zehn getötete Zivilpersonen und drei Aufständische.

In Damaskus selbst entdeckten Regimegegner zudem die Leichen von zwölf Männern. Offenbar wurden sie vor ihrem Tod misshandelt. Nach Angaben der Regimegegner, die ein Video der Leichen veröffentlichten, weisen die bislang nicht identifizierten Toten Schussverletzungen von Spuren von Schlägen auf. Sie seien im Viertel Kabun gefunden worden, das zu den Hochburgen der Gegner von Präsident Baschar al-Assad gehört. Menschenrechtsorganisationen hatten in den vergangenen Monaten zahlreiche Massaker an mutmaßlichen Aufständischen durch das Regime dokumentiert. Allerdings sind mittlerweile auch einige Fälle von Selbstjustiz durch die Assad-Gegner bekannt geworden.

als/dapd