Seite einem Jahr hat die Nasa-Raumsonde Dawn den Asteroiden Vesta im Visier. Nun verlässt sie ihn - Ihr Kamerasystem ermöglichte einen fantastischen Blick auf Krater und Berge des Himmelskörpers - in Farbe.
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© dpaDie Abbildung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung zeigt die dreidimensionale Farbkarte, ein nachträglich bearbeitetes Foto, des Asteroiden Vesta. Es deutet auf die mineralogische Zusammensetzung der Oberfläche hin. Am Südpol zeigt sich der höchste Berg des Sonnensystems
Forscher haben eine dreidimensionale Farbkarte des Asteroiden Vesta erstellt. Auf der Nordhalbkugel ist der Himmelskörper übersät mit Kratern, am Südpol erhebt sich der höchste Berg des Himmelskörpers - er ist mehr als doppelt so hoch wie der Mount Everest.

Die Daten stammen von der Nasa-Raumsonde Dawn, die den Asteroiden am kommenden Mittwoch verlassen wird, um ihr n ächstes Reiseziel, den Zwergplaneten Ceres, anzusteuern.

Das teilte das Max-Planck-Institut (MPI) für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau mit, dessen Forscher die Kameratechnik an Bord maßgeblich entwickelt hatten.

Neue Klasse von Himmelskörper

"Bereits jetzt hat Dawn unser Verständnis des Sonnensystems verändert", erklärte Holger Sierks von der Dawn-Mission am MPI. "Die Daten, die wir bereits ausgewertet haben, zeigen, dass Vesta der einzige bekannte Vertreter einer neuen Klasse von Himmelskörpern ist.

"Eigentlich sei Vesta mit einem Durchmesser von 525 Kilometern und seiner unregelmäßigen Form ein Asteroid. Die Dawn-Sonde habe jedoch gezeigt, dass Vesta wie die Erde aus Kruste, Mantel und Kern aufgebaut sei.

Asteroid gilt als Vorplanet

Vesta sei der kleinste bekannte Himmelskörper mit diesem Schichtaufbau. Daher sehen die Forscher ihn nun auch als Vorplaneten, der vor 4,5 Milliarden Jahren in seiner Entwicklung stecken geblieben sei.

Vesta umkreist die Sonne im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Entdeckt wurde er als heller Punkt im Jahr 1807 von dem Bremer Astronomen Heinrich Olbers.
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© afpDie Grafik zeigt die einzelnen Stationen der US-Raumsonde auf der achtjährige Reise.
Die Mission Dawn war vor etwa fünf Jahren in Richtung Vesta gestartet und vor gut einem Jahr in eine Umlaufbahn des Asteroiden geschwenkt. Das zweite Reiseziel, der Zwergplanet Ceres, soll 2015 erreicht werden.

dpa/oc